Kaspar-Roos-Medaille für Dr. Jenny De la Torre Castro
Marzena SickingDer Virchowbund hat bei seiner Bundeshauptversammlung die Kaspar-Roos-Medaille an die bekannte Berliner Obdachlosen-Ärztin Dr. Jenny De la Torre Castro verliehen und damit ihr jahrzehntelanges soziales Engagement gewürdigt.
Mit der Kaspar-Roos-Medaille zeichnet der Virchowbund Personen aus, die sich durch besonderes Engagement um das Ansehen der Ärzteschaft verdient gemacht haben. Die Medaille ist nach dem vormaligen langjährigen Bundesvorsitzenden Dr. Kaspar Roos (*1921 † 1986) benannt und wird jährlich im Rahmen der Bundeshauptversammlung verliehen. Am vergangenen Wochenende wurde die Berliner Ärztin Dr. Jenny De la Torre Castro damit geehrt.
Sie sei Vorbild und Inspiration für alle Ärzte, so der Virchowbund zu seiner Entscheidung. „Jenny de la Torre Castro ist es im besten Maße gelungen, den Arztberuf und die gesellschaftliche Verantwortung, die in ihm liegt, miteinander zu verbinden und dadurch die Schwächsten in unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken“, erklärte auch der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, in der Laudatio. Er erinnerte daran, dass diese ärztliche Freiberuflichkeit immer auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft beinhaltet. Deshalb, so Dr. Heinrich, „ist das soziale Engagement von Ärztinnen und Ärzten stärker ausgeprägt als das in anderen Berufsgruppen.“
Das Engagement der Dr. Jenny De la Torre Castro
Die gebürtige Peruanerin widmet sich seit 1994 der medizinischen Versorgung Wohnungsloser. 1997 erhielt sie dafür das Bundesverdienstkreuz. 2002 gewann sie den Fernsehpreis „Goldene Henne“ und gründete mit dem Preisgeld eine gemeinnützige Stiftung, die ein spenden-finanziertes Gesundheitszentrum für Obdachlose einrichtete. Bis heute gibt es dort neben der Versorgung durch Ärzte und Zahnärzte auch psychologische, soziale und rechtliche Betreuung sowie Kleiderkammer und Suppenküche.
Da die Preisträgerin aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, nahm stellvertretend für sie ihr Sohn und Mitglied im Stiftungsvorstand, Eduardo Großmann, die Auszeichnung entgegen.