Worauf Ärzte beim Kauf eines Praxiskühlschranks achten sollten
A&W RedaktionEin Praxiskühlschrank muss zwar auch kühlen, doch an die Technik zur sicheren Aufbewahrung von Medikamenten werden deutlich höhere Ansprüche gestellt als an Kältegeräte im Haushalt. Und: Man muss sie auch entsprechend sicher handhaben können. Hier die wichtigsten Punkte, auf die Ärzte achten sollten.
Stichproben der Gesundheitsämter zeigen leider immer wieder: Beim Umgang mit Kühlschränken zur Medikamentenlagerung gibt es in Arztpraxen durchaus mal Mängel. Im schlimmsten Fall werden Medikamente nicht getrennt von Lebensmitteln gelagert. Deutlich häufiger fehlt es in den Praxen aber an der regelmäßigen Überprüfung der Kühlschranktemperatur oder der lückenlosen Dokumentation.
Neben diesen handwerklichen Fehlern bei der sicheren Handhabung eines Praxiskühlschranks gilt es aber auch, das passende Gerät auszusuchen. Denn an den Praxiskühlschrank werden durchaus besondere Anforderungen gestellt. So sollten Praxisinhaber beim Kauf und Betrieb von Praxiskühlschränken auf Folgendes achten:
Minimal-Maximal-Thermometer
Ein normales Thermometer zeigt nur die aktuelle Temperatur an. Ob es aber Temperaturschwankungen in der Nacht oder am Wochenende gab – und womöglich die Kühlkette unterbrochen wurde, kann nur mit einem Minimal-Maximal-Thermometer, welches die vorgekommene Höchst- und Tiefst-Temperatur anzeigt, überprüft werden. Wichtig: Nach jedem Ablesen muss das Thermometer zurückgesetzt werden. Das muss die ablesende Fachkraft beherrschen. Die Werte sind täglich zu dokumentieren, am besten auf einer Kontrollliste außen auf der Kühlschranktür. Und: Weil die Temperatur unten im Kühlschrank niedriger ist, sollte man im oberen, etwas wärmeren Bereich des gefüllten Kühlschranks messen.
Alarmfunktion muss sein
Falls jemand vergisst, die Kühlschranktür wieder zu schließen, aber auch für den Fall, dass die Kühlung nicht funktioniert, sollte der Kühlschrank über eine akustische Alarmfunktion verfügen, die auch Warnungen per SMS und Mail verschickt oder das Diensthandy vibrieren lässt.
Kühlschrank-Türschloss
Kühlpflichtige Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, sind verschlossen aufzubewahren. In einem frei zugänglichen, nicht verschließbaren Medikamentenkühlschrank dürfen keine Betäubungsmittel gelagert werden.
Schubfächer gegen Kälteverlust
Medikamente und Impfstoffe sind temperatursensibel und sollten stabil zwischen +2° C bis +8° C gelagert werden. Durch das Öffnen der Kühlschranktür und die Entnahme oder Einlagerung von Medikamenten kann diese Temperatur überschritten werden. Geräte mit Schubfächern können Kälteverluste mindern.
Enteisung
Kompressorgeräte sind zwar teurer, aber zur Medikamentenlagerung besser. Sie bilden kein Eis, tauen automatisch ab. Solche Modelle sind zu empfehlen, weil sie unterm Strich nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen.