Komfort- und Stapelsignatur: Damit‘s nicht wieder länger dauert
Heiko FeketeNiedergelassene nehmen die elektronischen Signaturen gut an. Das Verfahren läuft aber nach ihrer Aussage noch nicht reibungslos. Mit diesen praktischen Tipps gelingt die digitale Transformation in der Praxis.
Die Digitalisierung in der Arztpraxis schreitet voran: Für die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und das E-Rezept gibt es verschiedene elektronische Signaturverfahren, darunter die sogenannte Komfortsignatur. Die nutzen inzwischen fast 80 Prozent der Arztpraxen, 36 Prozent unter ihnen regelmäßig.
Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), an der über 2.000 Niedergelassene teilgenommen haben.
Zeitaufwand sorgt noch für Probleme
In der Umfrage haben viele Praxisinhaber aber gleichzeitig angegeben, dass die digitale Unterschrift oft noch zu viel Zeit kostet. Über 25 Sekunden benötigt ein Teil der Befragten für die verschiedenen Signaturen. Dabei sind die Verfahren dazu gedacht, den Praxisbetrieb zu vereinfachen.
Die Komfortsignatur ermöglicht es beispielsweise, mehrere Dokumente mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (QES) zu unterzeichnen – dazu benötigen Niedergelassene ihren elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und die dazugehörige Signatur-PIN (s. Infokasten). Außerdem gehören zwei Kartenlesegeräte zur Ausstattung, eines am Empfangstresen für die Gesundheitskarte der Patienten, das andere für den eHBA. Letzteres sollte sich in einem geschützten Raum befinden. Gleichzeitig ist das Lesegerät für die Signatur von E-Rezepten zum Beispiel nicht ortsgebunden: Ärzte können mit der Remote-Funktion von jedem Praxisrechner aus signieren – der eHBA muss also nicht andauernd neu gesteckt werden.
Die verschiedenen Signaturen lassen sich zudem über das Praxisverwaltungssystem managen. Darüber hinaus empfiehlt die KBV: Wer noch keinen eHBA hat, sollte ihn jetzt bei der zuständigen Landesärztekammer beantragen. Mit der E-Rezept-Pflicht ab Januar 2024 ist es umso wichtiger, schon jetzt die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Die elektronischen Signaturverfahren im Überblick |
---|
|