Grippe- und Erkältungswelle erreicht frühen Höhepunkt
Marzena SickingDie Grippe- und Erkältungswelle hat nach einer aktuellen Analyse einen ersten Höhepunkt erreicht. Die Zahl der respiratorischen Atemwegserkrankungen lag demnach schon Ende November auf dem höchsten Stand seit zwölf Monaten.
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) wertet die Daten der Strukturierten medizinische Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) über die Patientenservice-Nummer 116117 regelmäßig aus. Diese erlauben einen tagesaktuellen Einblick in das Krankheitsgeschehen in Deutschland.
Aktuell zeigen die SmED-Assessmentdaten einen vergleichsweise frühen Anstieg von grippalen Infekten in der Bevölkerung, der von den niedergelassenen Ärzt:innen derzeit in den Praxen behandelt werden muss. So war die entsprechende Aktivität laut Analyse allein in der Woche vom 21. bis 27. November 2022 um 82 Prozent erhöht. Im Verlauf der letzten zwölf Monate gab es so einen starken, wenn auch insgesamt deutlich geringeren Anstieg zuletzt in der Woche vom 14. bis 20. März 2022 (74 Prozent). Fieber, Husten und Atembeschwerden sind aktuell die häufigsten Beschwerdebilder.
Für die Praxen bedeutet die ungewöhnlich frühe und überaus starke Infektionswelle eine zusätzliche Belastung. „Das Praxispersonal hatte kaum Zeit zur Erholung von den Anstrengungen der Pandemieeindämmung. Jetzt ist es bereits wieder voll gefordert. Besonders die Kinder- und Jugendarztpraxen stehen schon am Rande der Überlastung.“, so der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.