KBV-Vorstand Gassen: Erst zahlen, dann fordern
A&W RedaktionDer KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen lehnt Vorschläge der Krankenkassen ab, Praxisöffnungszeiten weiter auszudehnen. Bevor Ideen auf den Tisch kämen, die bei Ärzten für noch mehr Arbeit sorgen, müssten zunächst alle bereits erbrachten Leistungen bezahlt werden.
Anlässlich des aktuellen Vorschlags des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen, dass Ärzte ihre Praxisöffnungszeiten abends und am Wochenende ausdehnen könnten, etwa samstags von 7 bis 19 Uhr, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen:
„Alle Überlegungen in Richtung zusätzlicher ärztlicher Leistung sind absurd, solange schon jetzt 10 bis 20 Prozent der erbrachten Leistungen nicht bezahlt werden. Zechprellerei lässt sich nicht dadurch heilen, dass man zusagt, sich zu überlegen, eventuell die nächste Rechnung zu bezahlen. Auch bei jungen Medizinern spielt zudem eine funktionierende Work-Life-Balance eine zunehmend wichtigere Rolle, wie in unserer gesamten Gesellschaft auch.“
Neu ist der Gedanke ohnehin nicht: Samstagssprechstunden bis 14 Uhr werden teilweise schon angeboten. Abgesehen von der fehlenden Bezahlung ist hierbei auch die steigende Belastung der Mediziner und ihrer Mitarbeiter ein Thema: Im Durchschnitt arbeiten niedergelassene Ärzte bereits heute mehr als 50 Wochenstunden.