Krankenhausreform 2025: Bundestag stimmt zu
Marzena SickingDie Krankenhausreform 2025 hat eine entscheidende Hürde genommen: Der Bundestag hat der Reform zugestimmt. Trotz des Erfolgs gibt es weiterhin erheblichen Widerstand aus einzelnen Bundesländern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht in der Reform einen Meilenstein für die deutsche Krankenhauslandschaft, doch Länder wie Bayern haben bereits Proteste angekündigt.
Abschaffung der Fallpauschalen: Neue Finanzierung durch Vorhaltepauschalen
Ein zentraler Punkt der Reform ist die Abschaffung der Fallpauschalen zugunsten der Vorhaltepauschalen. Dies soll den ökonomischen Druck von den Krankenhäusern nehmen, indem sie nicht mehr für jede einzelne Behandlung abrechnen müssen, sondern für das Bereitstellen bestimmter Leistungen finanzielle Unterstützung erhalten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt die Reform als notwendigen Schritt, um die Krankenhauslandschaft zukunftssicher zu machen und betont, dass dies die Qualität der Versorgung in den Fokus rückt und eine bedarfsgerechte Versorgung sichern soll.
Chancen: Verbesserte Versorgung in ländlichen Regionen
Ein wesentlicher Vorteil der Reform soll tatsächlich die Stärkung der medizinischen Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Gebieten sein. Durch die Einrichtung sogenannter „Sicherstellungshäuser“ und „Level 1i-Krankenhäuser“ sollen Kliniken zukünftig auch ambulante Facharztleistungen anbieten können. Dies soll die Wege für Patienten in ländlichen Regionen verkürzen und die Facharztversorgung vor Ort verbessern.
Kritik: Proteste aus den Bundesländern
Trotz der Zustimmung des Bundestages gibt es aber weiterhin starken Widerstand gegen den Plan, vor allem aus Bayern. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach kündigte an, den Vermittlungsausschuss anzurufen, um Änderungen zu erwirken. Die Sorge besteht, dass kleine Krankenhäuser, vor allem in ländlichen Regionen, durch die Reform benachteiligt werden könnten. Auch andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen haben Vorbehalte geäußert. Verände wie der DEKV und der Virchowbund fordern ebenfalls Nachbesserungen.
Finanzierungsprobleme und die Übergangsphase
Ein weiterer Kritikpunkt ist die unklare Finanzierung während der Übergangsphase. Es gibt Bedenken, dass viele Krankenhäuser in den ersten Jahren nach der Reform wirtschaftliche Probleme bekommen könnten, da die neuen Finanzierungsmechanismen erst vollständig implementiert werden müssen. Dies könnte insbesondere kleine Kliniken treffen, die bereits jetzt unter finanziellen Schwierigkeiten leiden.