Wie man am besten in Gold investiert
A&W RedaktionGerade in Krisenzeiten ist eine Flucht in Gold festzustellen. Rolf Ehlhardt von der ICM Vermögensberatung erläutert, wie man dort am besten investiert.
Herr Ehlhardt, Sie empfehlen stets Gold beizumischen. Warum?
Rolf Ehlhardt: Ja, und zwar sogar bis zu 20 Prozent. Sie müssen bedenken, dass es am Aktienmarkt zu Kurseinbrüchen von bis zu 50 Prozent kommen kann. Fünf Prozent Gold bieten zu einem Aktienanteil von 50 Prozent im Portfolio dann aber kaum einen Ausgleich. Wenn Sie aber 20 Prozent Edelmetalle haben, sieht das schon anders aus.
In welcher Form sollten Anleger dort investieren?
Ehlhardt: Eine Möglichkeit ist physisches Gold, wobei ich für die Lagerung ein externes Schließfach empfehle. Sie müssen aber bedenken, dass Sie mit einem Goldbarren im Ernstfall kaum zum Bäcker an der Ecke gehen können. Deshalb sind Silbermünzen eine gute Ergänzung.
Empfehlen Sie auch Exchange Traded Commodities (ETCs) auf Edelmetalle?
Ehlhardt: Ja, ich rate hier aber zu physisch hinterlegten Produkten, bei denen man sich das Edelmetall ausliefern lassen kann. Auch bei Silber, das derzeit sehr attraktiv ist, sind ETCs gut geeignet. Wenn Sie für größere Beträge Silber erwerben, dann haben Sie nämlich das Problem der Lagerung.
Was spricht noch für Gold?
Ehlhardt: Neben seiner Funktion als Vermögensabsicherung ist es in physischer Form auch die einzige Anlageklasse, bei der Kursgewinne nach zwölf Monaten steuerfrei sind. Allerdings sind im Gegenzug Verluste auch nicht steuerlich abzugsfähig.
Sind Goldaktien eine Alternative?
Ehlhardt: Wenn man sich der extremen Kursschwankungen, denen diese Aktien unterliegen können, bewusst ist, dann schon. Anleger haben hier zum einen das Unternehmensrisiko, dass bei der Goldminenfirma etwas schief geht. Und zum anderen das Risiko des Goldpreises. Steigt der Goldpreis aber, dann investieren Sie über Goldaktien dort mit einem Hebel.
Wie funktioniert das genau?
Ehlhardt: Der Grund dafür, dass die Kurse von Goldaktien in der Regel überproportional zum Goldpreis steigen, liegt darin, dass die Abbaukosten teilweise fix sind. Steigt der Edelmetallpreis, dann steigt die Gewinnmarge überproportional. Damit haben Sie eine Hebelwirkung.
Autor: Gerd Hübner