Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Versicherungen

Die Gesundheitsausgaben überschritten damit im Jahr 2017 erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag. Für das Jahr 2018 wird auf Basis bereits vorliegender und fortgeschriebener Werte ein weiterer Anstieg auf 387,2 Milliarden Euro geschätzt, das wären 3,1 % mehr als im Jahr 2017.

Die soziale Pflegeversicherung verzeichnete 2017 mit + 26,4 % den stärksten Zuwachs aller Ausgabenträger. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben um 7,8 Milliarden Euro auf 37,2 Milliarden Euro gestiegen. Dieser starke Anstieg ist auf das dritte Pflegestärkungsgesetz zurückzuführen, das am 1. Januar 2017 in Kraft trat.

Grafik Gesundheitsausgaben 2017

Bild: Destatis

Mit einem Ausgabenanteil von 57 % war die gesetzliche Krankenversicherung auch 2017 größter Ausgabenträger im Gesundheitswesen. Ihre Ausgaben beliefen sich auf 214,2 Milliarden Euro und lagen somit um 3,4 % über denen des Vorjahres.

Die Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte waren zum Vorjahr rückläufig. Auf sie entfielen 15,8 Milliarden Euro, rund 1,3 Milliarden Euro oder 7,4 % weniger als im Jahr 2016. Hauptgründe hierfür sind die rückläufigen Ausgaben für Asylbewerberleistungen und für Hilfe zur Pflege im Rahmen der Sozialhilfe.

Die laufenden Gesundheitsausgaben werden in Deutschland primär von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und durch staatliche Transfers finanziert. Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanzierten 2017 durch Sozialversicherungsbeiträge fast die Hälfte der laufenden Gesundheitsausgaben. Die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer (ohne Rentner) betrugen 93,2 Milliarden Euro, die der Arbeitgeber 86,8 Milliarden Euro. Die staatlichen Transfers (zum Beispiel Bundeszuschuss zum Gesundheitsfonds, Beihilfen der öffentlichen Arbeitgeber) beliefen sich auf 52,4 Milliarden Euro.