Niedergelassene Ärzte nehmen mehr ein – investieren aber weniger in ihre Praxis
A&W RedaktionUmsätze und Überschüsse in deutschen Arztpraxen sind dem aktuellen Zi-Praxis-Panel zufolge in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das spiegelt sich allerdings nicht in einer Steigerung der Investitionen bei Niedergelassenen wieder. Im Gegenteil: Über den Berichtszeitraum 2013 bis 2016 nahmen die durchschnittlichen Praxisinvestitionen sogar leicht ab.
Der reale Anstieg des durchschnittlichen Jahresüberschusses seit 2013 spiegelt sich nicht in einer Steigerung der durchschnittlichen Investitionen der Niedergelassenen wider. Über den Berichtszeitraum 2013 bis 2016 hinweg nahmen die durchschnittlichen Praxisinvestitionen sogar deutlich ab. So wurden 2013 im Durchschnitt noch etwa 12.500 Euro je Praxis investiert, 2016 nur noch 10.100 Euro. Knapp 50 % der ZiPP-Praxen wendeten im Jahr 2016 sogar weniger als 2.000 Euro für Investitionen auf.
Auch in den Fachbereichen sinkt das Investitionsniveau
Zwischen den Fachbereichen zeigen sich dem Bericht zufolge allerdings sehr große Unterschiede im mittleren Investitionsvolumen. Besonders hoch waren die durchschnittlichen Investitionen je Praxis demnach im Fachärztlichen Bereich II (Chirurgie, Nuklearmedizin, Orthopädie, Radiologie, Urologie) und im Internistischen Bereich. Das höhere Investitionsvolumen in diesen Bereichen zeigt sich auch, wenn die Investitionen je Praxisinhaber oder je Arzt betrachtet werden.
Zugleich zeigt sich die Beobachtung stagnierender Investitionen auch in der Entwicklung der einzelnen Aufwendungskategorien: Die Abschreibungen sanken im Jahr 2016 um 6,6 % relativ zum Vorjahr. Über den gesamten Beobachtungszeitraum verringerten sich die Abschreibungen sogar um 12,3 %. Auch Aufwendungen für Leasing und Mieten für Geräte waren im Jahr 2016 erneut rückläufig: -9,9 % relativ zum Vorjahr bzw. -18,1 % über den gesamten Zeitraum 2013 bis 2016. Gleichzeitig sind die Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung im Jahr 2016 erneut gestiegen: +6,4 % relativ zum Vorjahr bzw. +18,6 % über den gesamten Beobachtungszeitraum.