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Finanzen

Die Marschroute für die Zukunft gibt der Gesamtverband der Versicherer (GDV) in seiner Nachhaltigkeitspositionierung vor. Demnach bekennen sich die Versicherer unter anderem dazu, die Zielsetzung des Pariser Klimaabkommens einzuhalten.

Bis 2050 wollen die Unternehmen ihre Portfolios klimaneutral gestalten, allerdings ist es bis dahin insgesamt noch ein weiter Weg. Das zeigt auch ein internationaler Report mit dem Titel „Fifty Years of Climate Failure“, den mehrere Umweltorganisationen wie Greenpeace verfasst haben.

Trotz Nachhaltigkeitsbekundungen haben deutsche Versicherer oft noch Lücken bei den Regelungen für fossile Energieträger, wenngleich sie im weltweiten Vergleich positiv dastehen. Wer seinen Versicherungsschutz nachhaltig gestalten möchte, sollte daher die beworbenen Standards der Anbieter genau prüfen.

Nachhaltigkeit: Was die Anlage darüber verrät

Ein Kriterium für nachhaltiges Wirtschaften ist die Anlagestrategie der Unternehmen. Bedeutet: In welche Kapitalanlagen werden Versicherungsbeiträge angelegt und wie transparent gehen die Konzerne damit um? Je mehr Details ein Versicherer offen teilt – zum Beispiel in Geschäftsberichten –, umso leichter fällt es auch, die Projekte selbst genauer unter die Lupe zu nehmen. Einige Unternehmen bieten dazu die Möglichkeit, die Fortschritte ihres nachhaltigen Handelns auf der Webseite nachzuverfolgen.

Das gilt insbesondere für Versicherungen, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben und ökologisch-soziales Handeln in den Vordergrund stellen. Deren grünes Engagement können sie sich auch vom Deutschen Institut für Nachhaltigkeit & Ökonomie zertifizieren lassen – mit einem speziellen Prüfsiegel für gesicherte Nachhaltigkeit.

Warum nachhaltige Versicherungen eher schwer zu finden sind

Versicherungen, die sich auf grüne Produkte spezialisieren, sind allerdings in ihrem Portfolio eingeschränkt. Zu ihren Produkten zählen unter anderem die private Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung, die Produktgestaltung ist nicht immer auf Gewerbetreibende und Freiberufler wie Ärztinnen und Ärzte zugeschnitten. Bei E-Autos für den Praxisgebrauch haben Niedergelassene beispielsweise die Möglichkeit, eine Elektroautoversicherung über nachhaltige Anbieter abzuschließen. Ein Rundum-Versicherungsschutz aus nachhaltiger Hand ist allerdings noch eher schwierig.

Möchten Ärztinnen und Ärzte bei ihren Versicherungsbausteinen auf einen ökologischen Fußabdruck achten, ist auch das Verzeichnis bei B.A.U.M e. V. ein entsprechendes Indiz: Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk nachhaltig wirtschaftender Unternehmen aus verschiedenen Branchen, dem sich bereits einige größere Versicherer angeschlossen haben.

Die dort ansässigen Mitglieder bekennen sich dazu, nachhaltig und naturschonend zu arbeiten und auch Verantwortung für Mitarbeiter sowie das kulturelle und gesellschaftliche Miteinander zu übernehmen. Auch der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet ein Verzeichnis für Versicherungsunternehmen, die auf mehr Nachhaltigkeit setzen und ihre Strategie transparent sichtbar machen wollen.