Solaranlagen & Co.: Die richtige Versicherung bei nachhaltiger Energie
Heiko FeketeEgal ob Photovoltaik, Wärmepumpe oder Ladestation: Viele Hausbesitzer versehen ihr Wohngebäude mit einer nachhaltigen Infrastruktur. Möchten Ärztinnen und Ärzte ihre Praxisimmobilie nachhaltig umbauen, sollten sie sich auch entsprechend vor bestimmten Risiken schützen.
Das Solarpanel auf dem Dach versorgt das Haus mit Strom, der dann über die installierte Ladestation ins E-Auto fließt oder die Wärmepumpe zum Laufen bringt. Funktionieren die Geräte einwandfrei, leisten sie einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Aber besonders Solaranlagen sind der Witterung und damit dem Risiko von Unwetterschäden ausgesetzt.
Auch private Ladestationen, sogenannte Wallboxen, können durch Umwelteinflüsse oder technische Defekte beschädigt werden. In diesen und weiteren Fällen ist es daher wichtig, auf den passenden Versicherungsschutz zu achten und ihn gegebenenfalls anzupassen. Diese Policen sind bei den erwähnten Geräten entscheidend:
Photovoltaikanlagen versichern
Für eine neu installierte PV-Anlage reicht die bestehende Wohngebäudeversicherung nicht aus. Hier ist ein Zusatzbaustein in der Police notwendig, der die stromerzeugenden Geräte insbesondere gegen Schäden durch Sturm, Überspannung durch Blitz, Hagel, Wasser, Schnee und Frost versichert. Der Zusatzbaustein hat einen weiteren Vorteil: Damit lassen sich Schäden, die sowohl das Haus als auch die Solaranlage betreffen, aus einer Hand regulieren.
Alternativ ist es möglich, eine Photovoltaikversicherung abzuschließen. Sie bietet ähnliche Leistungen wie die Wohngebäudeversicherung und deckt zusätzlich Schäden, die etwa durch Bedienungsfehler entstehen. Auch bei Tierbissen oder mutwilliger Zerstörung greift die Assekuranz. Je nach Versicherer müssen Kunden hier allerdings mit einem teuren Premium-Tarif kalkulieren.
Wärmepumpen über Wohngebäudeversicherung abgesichert
Wärmepumpen sind ebenfalls über eine Wohngebäudeversicherung gegen wetterbedingte Risiken geschützt. Der Versicherungsumfang sollte auf jeden Fall auch eine Absicherung gegen Diebstähle beinhalten. Das Phänomen ist zwar relativ neu, aber gerade nicht fest eingebaute Wärmepumpen können für Kriminelle attraktiv erscheinen.
Analog zur PV-Anlage ist auch bei Wärmepumpen eine spezielle Zusatzversicherung denkbar. Zudem könnte bei Wärmepumpen auch eine Haftpflicht ins Spiel kommen, wenn durch ein Leck Flüssigkeit austritt und so ein Umweltschaden entsteht. Denn dann machen sich Besitzerinnen und Besitzer von Wärmepumpen in aller Regel für den entstandenen Schaden haftbar.
Ladestationen für E-Autos
Spezielle Versicherungen für private Wallboxen gibt es nicht. Kfz-Kaskoversicherungen können eine Wallbox mit einschließen und decken so oft schon viele Risiken ab, darunter zum Beispiel Schäden, die durch Überspannung oder Kurzschluss verursacht werden.
Gegen Diebstahl von mobilen Ladestationen schützt eine Hausratversicherung. Ist die Station fest installiert und Teil des Gebäudes, kann es dagegen sinnvoll sein, eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen. In jedem Fall lohnt es sich bei absehbaren Installationen, die Versicherung rechtzeitig zu informieren. Denn so ist gewährleistet, dass Ärztinnen und Ärzte im Schadensfall nicht auf den Kosten sitzen bleiben.
Nachhaltige Gebäudeinfrastruktur in Deutschland
2,6 Millionen Photovoltaikanlagen sind auf Dächern und Grundstücken installiert (Stand: März 2023).
356.000 Wärmepumpen wurden 2023 verkauft.
690.341 geförderte Ladepunkte für Wohngebäude sind in Betrieb (Stand: Q1 2024).
Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesverband Wärmepumpe e. V., Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur