Bauen und Sanieren: Minuszinsen dank staatlicher Förderung
A&W RedaktionÄrzte, die 2020 eine Immobilie kaufen oder energieeffizient sanieren wollen, können sich freuen. Sie profitieren nicht nur von den niedrigen Zinsen, sondern erhalten auch noch üppige Fördermittel. So können Bauherren qua Kredit ihr Vermögen mehren.
Irgendeiner meckert immer: Während das Klimaschutzpaket der Bundesregierung den einen nicht weit genug geht, monieren andere Geldverschwendung oder eine wenig zielgerichtete Verwendung der Mittel. Das liegt in der Natur der Sache. Fakt ist allerdings: Der Staat tut viel dafür, seinen Bürgern Investitionen in die Umwelt zu erleichtern. Vor allem Immobilienbesitzer – oder solche die es werden wollen – erhalten ab dem 24. Januar 2020 deutlich höhere Vergünstigungen.
Davon profitieren auch Ärzte, die eine Immobilie kaufen oder ihr Eigentum energetisch aufmöbeln wollen. Über die KfW-Programme 151 (für Sanierer) oder 153 (für alle, die neu bauen wollen) können sie sich bis zu 120.000 Euro pro Haus oder Wohnung leihen. Der Zinssatz beträgt 0,75 Prozent, die Zinsbindung läuft bis zu zehn Jahre lang. Abbezahlt sein muss der Kredit nach spätestens 30 Jahren.
Zugegeben: Diese Konditionen allein sind kein Argument, um die KfW in ein Bau- oder Umbauprojekt einzubeziehen: Die Zinsen der Förderbank sind zwar gut – aber durchaus marktüblich, wie unabhängige Vergleiche belegen.
Tilgungszuschüsse machen den eigentlichen Unterschied
Dennoch tun Praxisinhaber gut daran, sich einen solchen KfW-Kredit zu sichern. Denn wirklich lohnend wird das Geschäft vor allem dank der großzügigen Tilgungszuschüsse der Staatsbank. Sie fallen umso höher, je klimafreundlicher die Ausstattung der Immobilie im Vergleich zu handelsüblichen Standardobjekten ist.
• Der maximale Zuschuss für Ärzte, die den Kreditrahmen von 120.000 Euro ausschöpfen, liegt nach den neuen Vorgaben bei 48.000 Euro für das KfW-Programm 151, der Minimalbetrag beträgt 30.000 Euro.
• Beim KfW-Programm 153 können sich Praxisinhaber über bis zu 30.000 Euro Zuschuss pro Wohneinheit freuen, mindestens aber über 18.000 Euro.
Damit verdienen Ärzte, die sich Geld bei der KfW leihen durch das Darlehen sogar noch Geld. Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanz Beratung in Frankfurt: „Wenn es ideal läuft, spielen Sollzins und Tilgungszuschuss so gut zusammen, dass der Kunde einen effektiven Minuszins von 6,71 Prozent erhält, die Minimallösung sind Minuszinsen von immerhin 1,20 Prozent. Damit sind die Kfw-Kredite in jedem Fall ein lohnendes Geschäft. „Wer genau wissen will, welche Unterstützung er im konkreten Fall erwarten darf, kann hier die genauen Summen nachlesen.
Erst beraten, dann starten
Erfreulich ist zudem, dass der Weg zum geförderten Darlehen vergleichsweise unkompliziert ist: Die KfW-Kredite beantragt in der Regel die Bank, die auch die restliche Darlehenssumme finanziert (Mit 120.000 Euro allein kommt man in der Regel nicht weit). Wichtig ist allerdings, dass Ärzte, die die Fördergelder erhalten wollen, im Vorfeld ihres Vorhabens einen von der KfW anerkannten Energieberater konsultieren: Ansprechpartner sind alle Sachverständigen, die die Deutschen Energie-Agentur (dena) für Förderprogramme des Bundes in ihrer Expertenliste nennt.