Einnahmen je Praxisinhaber: Welche Ärzte die höchsten Umsätze haben
Marzena SickingÄrzte gehören zu den Top-Verdienern in Deutschland. Allerdings ist Arzt nicht gleich Arzt. Innerhalb der Fachrichtungen gibt es beträchtliche Unterschiede bei den Einnahmen der niedergelassenen Ärzte: Die Differenz zwischen dem durchschnittlichen jährlichen Umsatz eines Hausarztes und den Einnahmen eines Radiologen beträgt mehr als 700.000 Euro.
Wie viele Stunden arbeiten Ärzte mit eigener Praxis?
Niedergelassene Ärzte müssen im Durchschnitt 52 Stunden pro Woche arbeiten. Zwar wird nach wie vor beklagt, dass die Krankenkassen den Aufwand der Mediziner nicht komplett vergüten, dennoch werden Ärzte in Statistiken häufig zu den Top-Verdienern in Deutschland gezählt.
Welche Fachärzte verdienen am besten?
Bei den durchschnittlichen Einnahmen je Praxisinhaber steht der Radiologe auf Platz 1 unter den Ärzten in der Niederlassung: Er verdient mit seiner Praxis mehr als eine Million Euro im Jahr.
Was vom Umsatz alles bezahlt wird
Natürlich sind die Einnahmen aus der Praxis eines niedergelassenen Arztes nicht gleichzusetzen mit dem tatsächlichen Einkommen. Denn, vereinfacht gesagt, die Einnahmen bezeichnen den Umsatz der Praxis. Nach Abzug der Ausgaben ergibt sich der Gewinn, also das zu versteuernde Einkommen des Arztes bzw. der Jahresüberschuss. Die Investitionskosten, die in der Radiologie fällig werden, liegen sicherlich um ein Mehrfaches höher als bei einem Hausarzt. Bei einem Vergleich der Umsätze verschiedener Fachärzte muss man diesen Aspekt natürlich im Hinterkopf behalten. Trotzdem richten wir hier zunächst den Blick auf die durchschnittlichen jährlichen Einnahmen der niedergelassenen Kollegen.
Einnahmen in Arztpraxen steigen weiter
Die Einnahmen der Praxen niedergelassener Ärzte entwickeln sich im Durchschnitt weiterhin positiv: So zogen die Jahresüberschüsse der Arztpraxen zwischen 2011 und 2014 mit einem durchschnittlichen Plus von 6,7 % spürbar an. Vor allem in 2014 konnten sich die niedergelassenen Ärzte über größere Zuwächse gegenüber dem Vorjahr freuen. Der Jahresüberschuss pro Arzt mit eigener Praxis lag 2014 im Durchschnitt bei 156.200 Euro.
Hier handelt sich, wie erwähnt, nur um deutschlandweite Durchschnittswerte über alle Fachgruppen. Das bedeutet, dass eben nicht alle niedergelassenen Ärzte diese Umsätze erreichen. Die Einnahmen unterliegen je nach Fachrichtung und Region großen Schwankungen.
25 % der Praxisinhaber verdienen einen Jahresüberschuss von 88.500 Euro, bei weiteren 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte liegt der Jahresüberschuss unter 136.600 Euro. Nur 25 % der Ärzte mit eigener Praxis dürfen sich bei einer ähnlichen Arbeitszeit wie die Kollegen über mehr als 197.900 Euro freuen. Und natürlich sind die Bruttoeinnahmen, die man nicht mit dem tatsächlichen Gehalt der Ärzte gleichsetzen darf.
Einnahmen pro Praxis nach Fachgruppe und Leistungsangebot der Ärzte:
- Psychiatrie: 187.757 Euro
- Neurologie: 286.767 Euro
- Allgemeinmedizin/Hausärzte: 291.185 Euro
- Gynäkologie: 312.976 Euro
- Kinder- und Jugendärzte: 310.071 Euro
- Hals-Nasen-Ohren-Ärzte: 311.647 Euro
- Anästhesiologie: 320.441 Euro
- Urologie: 372.128 Euro
- Chirurgie: 383.521 Euro
- Orthopädie: 405.256 Euro
- Kardiologie: 435.757 Euro
- Augenheilkunde: 446.323 Euro
- Pneumologe: 496.974 Euro
- Gastroenterologie: 543.630 Euro
- Radiologie: 1.061.587 Euro