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Timmy Klebb, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Ärzteversicherung, übergab die Auszeichnungen an die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Der Hufeland-Preis zählt seit seiner Einführung 1960 zu den bedeutendsten Ehrungen in der deutschen Präventivmedizin und Gesundheitsforschung. „Die Stiftung Hufeland-Preis hat in den vergangenen Jahrzehnten die Präventivmedizin entscheidend geprägt und zahlreiche wissenschaftliche Impulse gesetzt“, hob Klebb hervor. Insgesamt wurden bisher fast 100 Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet. Der von der Deutschen Ärzteversicherung gestiftete Preis wird von der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer sowie der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. unterstützt.

Zwei preisgekrönte Projekte: Akne inversa und Dialyse-Trainingstherapie

Der diesjährige Preis wurde gleich zwei Forschungskonsortien verliehen, was die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten unterstreicht. „Diese doppelte Auszeichnung zeigt das Ansehen und die Relevanz des Hufeland-Preises“, betonte Professor Dr. Erland Erdmann, Vorsitzender des Kuratoriums, in seiner Laudatio.

1. Strukturierte Versorgung für Akne inversa-Patienten

Ein Forscherteam der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz erhielt die Auszeichnung für das Projekt EsmAiL (Evaluation eines strukturierten und leitlinienbasierten multimodalen Versorgungskonzepts für Menschen mit Akne inversa).

Akne inversa (Ai) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die häufig zu erheblichen körperlichen und sozialen Einschränkungen führt. Lange Diagnosezeiten und inadäquate Therapien stellen für Betroffene ein großes Problem dar. Das Projekt qualifizierte bundesweit Arztpraxen, Kliniken und Wundzentren zu spezialisierten Akne-inversa-Zentren (AiZ), die Betroffene auf Basis aktueller wissenschaftlicher Leitlinien behandeln. Durch diese spezialisierten Zentren konnten sowohl die Krankheitslast als auch die Zufriedenheit der Patienten deutlich verbessert werden.

2. Bewegungstherapie während der Dialyse

Das Münchener Forschungsteam um Professor Dr. Martin Halle wurde für die Studie DiaTT-Dialyse-Trainingstherapie ausgezeichnet. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen eines zwölfmonatigen Bewegungstrainings während der Dialyse bei Patienten mit chronischem Nierenversagen.

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining nicht nur die körperliche Funktion und Lebensqualität der Dialysepatienten verbessert, sondern auch zu einer signifikanten Reduktion der jährlichen Krankenhaustage führt. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Form der Therapie auch bei älteren Patienten oder Patienten mit zusätzlichen schweren Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten umsetzbar ist.

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Im Rahmen der Preisverleihung wurde auch der mit 5.000 Euro dotierte Doktoranden-Förderpreis verliehen. Dieser ging an Dr. med. Stephanie Heinold von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Ihre Arbeit befasst sich mit der Reduktion von Notaufnahmebesuchen durch Pflegeheimbewohner. Die Analyse zeigte, dass eine bessere Schulung des Pflegepersonals und ärztliche Kontakte vor einer Notaufnahme die Zahl vermeidbarer Krankenhausbesuche deutlich reduzieren könnten.