Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Aus Furcht vor Fehlern scheuen sich viele Ärzte davor, Aufgaben zu delegieren. Die MFA könnte etwas falsch machen – also macht man es lieber selbst. Wer aber umsichtig delegiert, entlastet auf Dauer nicht nur sich selbst. Auch die meisten Mitarbeiter begrüßen das und wachsen an ihren Aufgaben.

Was wird delegiert?

Sie können alle Routineaufgaben, die nicht von einem Arzt ausgeführt werden müssen, abgeben. Das kann zum Beispiel eine standardisierte Anamnese-Vorbereitung sein, aber auch administrative Aufgaben wie die Dokumentation von Untersuchungsergebnissen. Bei entsprechender Qualifizierung kann die Entlastung noch weitergehen und eine MFA kann die Wundversorgung der Patienten oder zeitraubende Hausbesuche übernehmen.

Wie wird delegiert?

Zunächst ist es wichtig, die richtige Person für eine Aufgabe zu finden. Welche MFA ist in welchem Bereich kompetent? Ist die Wahl getroffen, ist die gründliche Einweisung in die Aufgabe nötig. Um Verwirrung zu vermeiden, hat es sich bewährt, wenn immer eine MFA für eine bestimmte Tätigkeit zuständig ist und dafür die Verantwortung übernimmt. So kann sie in den neuen Aufgabenbereich hineinwachsen.

Damit dieses Ziel erreicht wird, ist es wichtig, dass der Vorgesetzte dem Mitarbeiter dann das „Wie“ der Aufgabe überlässt und sich nur für das Endergebnis interessiert. Gleichzeitig ist es aber auch gut, wenn die Angestellten das Gefühl haben, dass sie sich jederzeit an ihren Chef wenden können, falls es doch zu Problemen kommen sollte.

Auch wenn am Anfang nicht alles gleich rund läuft, lohnt sich etwas Geduld und Vertrauen in die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Denn am Ende bleibt mehr Zeit fürs Wesentliche.

DELEGIEREN – auf den Punkt gebracht

D: Durchforsten Sie immer wieder Routinearbeiten, die delegierbar sind
E: Entscheiden Sie, an wen Sie was delegieren
L: Lernen Sie die Mitarbeiterin in neue Aufgaben ein
E: Erklären Sie jeden Arbeitsschritt ganz genau
G: Geben Sie ihr die volle Verantwortung
I: Informieren Sie sich nur über Ergebnisse
E: Erweitern Sie bei Erfolg die Delegationsbereiche
R: Rechnen Sie anfangs mit Pannen und Fehlern – das ist normal
E: Erfassen Sie Schwachstellen und korrigieren Sie
N: Nehmen Sie stichprobenweise eine offene Kontrolle vor