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Gynäkologie

Die koronare Herzkrankheit (KHK) macht sich bei Männern und Frauen unterschiedlich bemerkbar. Während das männliche Geschlecht meist über die typische Brustenge klagt, entwickeln Frauen häufig unspezifische Beschwerden. Hierzu zählen zum Beispiel Oberbauchschmerzen, Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche oder Übelkeit und Erbrechen. Und auch in Sachen Prävalenz lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen. Dies konnten die Auswertungen der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2014/2015-EHIS“ (GEDA 2014/2015-EHIS) des Robert Koch-Instituts belegen.

Der „stumme“ Herzinfarkt findet sich in keiner Statistik

Die Erhebung zielte darauf ab, zuverlässige Informationen über den Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in Deutschland bereitzustellen – mit der Möglichkeit zum europäischen Vergleich. Für die vorliegenden Analysen wurden die Zwölf-Monats-Prävalenzen von Herzinfarkt oder chronischen Beschwerden infolge eines Herzinfarktes sowie einer KHK / Angina pectoris als Indikatoren herangezogen. Die Daten wurden mithilfe von Fragebögen erfasst, die handschriftlich oder online ausgefüllt werden konnten. Die Rücklaufquote lag bei 26,9 Prozent. Für die Ermittlung des Bildungsniveaus wurde die Internationale Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED) verwendet. Insgesamt flossen Daten von 22.639 Teilnehmenden ab 18 Jahren mit gültigen Angaben in die Auswertung ein. 1.377 Personen mussten aufgrund von fehlenden Angaben ausgeschlossen werden.

In den letzten zwölf Monaten bestand bei 3,7 Prozent der Frauen und bei 6,0 Prozent der Männer eine KHK – definiert als Herzinfarkt, chronische Beschwerden infolge eines Herzinfarktes oder Angina pectoris. Die Zwölf-Monats-Prävalenz wies eine starke Altersabhängigkeit auf: Während sie bei Personen unter 45 Jahren deutlich unter einem Prozent lag, stieg sie danach überproportional stark an bis auf 16 Prozent bei Frauen und 24,1 Prozent bei Männern ab 75 Jahren. Hierbei zeigte sich, dass Frauen der unteren Bildungsgruppe in den letzten zwölf Monaten deutlich häufiger unter einer KHK litten (7,3 %) als jene der oberen Bildungsgruppe (1,2 %). Bei Männern fielen die bildungsbezogenen Unterschiede wesentlich geringer aus (6,5 % vs. 5,2 %).

Gesunde Ernährung ist auch mit weniger Einkommen machbar

Dass ein niedriger sozioökonomischer Status mit einem höheren Gesundheitsrisiko verbunden ist, ist seit schon seit Langem bekannt. Als Ursachen dieser gesundheitlichen Ungleichheit kommen viele Faktoren infrage wie beispielsweise individuelle Verhaltens- und Lebensweisen oder auch materielle und psychosoziale Faktoren, die eng miteinander verbunden sind und zu einem Circulus vitiosus führen. Von ärztlicher Seite sollte hier ein besonderes Augenmerk auf die Beratung und Aufklärungsarbeit gelegt werden – insbesondere in Bezug auf die KHK-Risikofaktoren, eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und eine Änderung des Lebensstils.

Frauen zeigen oft unspezifische KHK-Symptome:
  • Oberbauchschmerzen
  • Kurzatmigkeit/Atemnot
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schweißausbrüche
  • Herzklopfen
  • Rückenschmerzen
  • Unerklärliche Müdigkeit

Autor: Dr. Elke Thomazo. Quelle: u. a. Busch, MA, Kuhnert R. Journal of Health Monitoring 2017; 2(1); doi:10.17886/RKI-GBE-2017-009, Robert Koch-Institut, Berlin