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Praxisfinanzierung
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Der Blick auf die Preiskurve seit dem ersten Quartal 2024 spricht eine deutliche Sprache: Von Q1/2024 bis Q3/2024 ist der Preisindex des Onlineshops „praxisdienst.de“ konstant nach oben gegangen und lag im dritten Quartal bei 102,69 Punkten. Dies bedeutete einen zwischenzeitlichen Höchststand bei den Kosten für Praxiszubehör.

Zum Ende des Jahres sind die Preise wieder etwas gesunken. In Q4/2024 liegt der Preisindex bei 101,76 Punkten, was einem Rückgang von 0,93 Punkten im Vergleich zu Q3 entspricht.

Preise für Praxismaterial sind in fast allen Bereichen gesunken

Dies macht sich auch innerhalb der einzelnen Produktkategorien bemerkbar. So sind zum Beispiel die Preise für Laborbedarf spürbar zurückgegangen (-2,37 Punkte im Vergleich zum Vorquartal), auch für Desinfektionszubehör mussten Praxisinhaber zuletzt weniger ausgeben (-2,12 Punkte).

Die Produktgruppen Schutzkleidung sowie Hygieneartikel/Papierprodukte waren im vierten Quartal 2024 sogar günstiger als zu Beginn des Preisindex. Die einzige Teuerung gab es bei Produkten, die Wund- und Verbandmaterial zuzuordnen sind (+1,73 Punkte).

„Diese Entwicklung ist etwas überraschend und entspricht nicht der Kostenentwicklung bei Personal- und Frachtkosten sowie den ungünstigen Wechselkursen“, kommentiert Praxisdienst-Preismanager Christian Nieder den aktuellen Index.    

Denn im bisherigen Jahresverlauf hatten immer teurer produzierte Güter die Lager der medizinischen Handelsunternehmen erreicht. Gestiegene Einkaufs-, Transport- und Betriebskosten wurden zeitverzögert auf die Verkaufspreise umgelegt. Daher rechnete Nieder damit, dass sich sämtliche Produkte für den Praxisgebrauch auch im vierten Quartal verteuerten.

Unsichere Prognose für die weitere Preisentwicklung

Der Blick in die Zukunft ist für den Preismanager ungewiss: „Die unerwartete Entwicklung zeigt, wie schwierig eine Prognose für die kommenden Monate ist. Das macht es aktuell schwierig, eine Erwartung für das erste Quartal 2025 abzugeben.“

Der volatile Trend beim Preisindex dürfte die Budgetplanung von Niedergelassenen im bevorstehenden Jahr zur großen Herausforderung werden lassen. Bei den Kosten für Praxiszubehör sollten Ärztinnen und Ärzte daher mit höheren Ausgaben kalkulieren und nach wie vor auf Preisnachlässe und Mengenrabatte ein Augenmerk haben.    

Die Einzelkategorien im 4. Quartal 2024

  • Schutzkleidung: 97,36 Pkt. (-0,61 Pkt.)

  • Wund- und Verbandmaterial: 102,62 Pkt. (+1,73 Pkt.)

  • Hygieneartikel/Papierprodukte: 99,79 Pkt. (-2,16 Pkt.)

  • Desinfektion: 106,43 Pkt. (-2,12 Pkt.)

  • OP-Bedarf (Einmalinstrumente): 100,90 Pkt. (-0,83 Pkt.)

  • OP-Bedarf (sonstiges): 103,18 Pkt. (-2,55 Pkt.)

  • Laborbedarf: 100,86 (-2,37 Pkt.)

  • Infusion & Injektion: 102,93 Pkt. (-0,68 Pkt.)

So funktioniert der Praxisdienst-Preisindex für Praxisbedarf

Der Onlineshop Praxisdienst beobachtet permanent die Änderung der Marktpreise und passt seine Verkaufspreise daran an. Da niedergelassene Ärzte die Ausgaben für Verbrauchsmaterial selbst tragen müssen, ist die systematische Erfassung und Darstellung dieser Kostenposition nützlich für eine effiziente Praxisplanung.

Der Preisindex bildet quartalsweise die durchschnittlichen Verkaufspreise im Praxisdienst-Onlineshop ab. Er setzt sich aus acht gleichgewichteten Produktkategorien zusammen. Darin erfasst sind jeweils die 25 meistverkauften Artikel. Basis, um die Entwicklung im Zeitverlauf bestimmen zu können, ist das erste Quartal 2021 mit einem Ausgangswert von 100 Punkten.

In jeder Kategorie werden die beiden Artikel mit den stärksten Abweichungen zum letzten Quartal – positiv wie negativ – nicht zur Berechnung herangezogen. Damit möchte Praxisdienst ausschließen, dass extreme Preisveränderungen bei Einzelartikeln, zum Beispiel aufgrund von Lieferproblemen eines Herstellers oder stark erhöhter Nachfrage, den Index verzerren.

 

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