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Finanzen

In Westeuropa, wo die Über-65-Jährigen in drei Jahren bereits ein ganzes Fünftel der Population ausmachen werden, steigen die Gesundheitsausgaben schätzungsweise auf über 2 Billionen US-Dollar – 2015 waren es noch knappe 1,7 Billionen. In den USA und Kanada liegt die Zahl sogar doppelt so hoch. In Deutschland entspricht dies gut 11 Prozent des Bruttosozialprodukts. Damit die Kosten nicht überhandnehmen und die Anbieter profitabel arbeiten können, rufen Finanzexperten nach neuen Strategien, die das System deutlich “smarter”, sprich günstiger, machen.

Steigende Lebenserwartung, zunehmende Zivilisationskrankheiten sowie erhöhter Kosten- und Regulierungsdruck: Das Gesundheitswesen steht vor großen Aufgaben. Die Kostenproblematik kann dabei leider nicht ausgeklammert werden. Die Deloitte-Studien “Global Health Care Outlook” und “Global Life Sciences Outlook” zeigen Lösungsansätze, die sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch der Kostenproblematik gerecht werden sollen.

Höhere Effizienz soll Kosten senken

Ansätze zur Kostenreduktion und Erhöhung der Profitabilität gibt es demnach viele – von vermehrter ambulanter Behandlung über Technologien wie Predictive Analytics in den Laboren bis hin zu neuen Partnerschaften und Kooperationsformen. Auch könnten die einzelnen Anbieter den Analysten zufolge ihr geistiges Eigentum besser erschließen und vermarkten sowie ihre Aktivitäten diversifizieren. Nicht zuletzt geht es aber natürlich immer auch um gezielte Effizienzsteigerung.

Mit Technologie zur Prävention

Im Zentrum entsprechender Strategien stehen derzeit vor allem innovative Technologien. Basis dafür sind Big Data und die Fähigkeit, diese Informationen adäquat auszuwerten und zu nutzen. Die Patienten sollen die Daten dabei auch über smarte, mobile Devices wie Wearables liefern. Entsprechend verbreitet sind die Techniken bereits: Der Markt für M-Health-Produkte hat sich in den letzten vier Jahren verdoppelt und bietet heute über 100.000 Apps.

Neue Technik integrieren

Cognitive Computing und cloudbasierte, interoperable Krankenakten spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus könnte den Studien zufolge das Gesundheitswesen maßgeblich von Technologien wie synthetischer Biologie, 3D-Druckern, Nanotechnologie oder Biosensoren profitieren. Auch die Themen Telemedizin und Virtual Reality sollen eine größere Rolle spielen. Natürlich vorausgesetzt, dass es gelingt, all diese Technologien in die bestehenden Strukturen zu integrieren. 

Stärkere Patientenzentrierung auch in der Pharma-Branche

Ein patientenzentrierter, personalisierter Ansatz soll auch die Entwicklung in der Pharmabranche bestimmen. Experten schätzen den weltweiten Markt für personalisierte Arzneimittel auf etwa 2,4 Billionen US-Dollar im Jahr 2022 – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 11,8 Prozent. Mehr als 40 Prozent aller Rezepturen und sogar 70 Prozent der Krebsmedikamente können laut Studie theoretisch ohne größere Probleme personalisiert werden.