Zinsen, Aktien, Immobilien: 2021 fordert mehr Mut bei der Geldanlage
A&W RedaktionDie Möglichkeiten der Geldanlage haben sich 2021 trotz positiver Signale kaum verändert. Der Stress für Kapitalanleger bleibt hoch. Was bedeutet das für die weitere Strategie? Das erklärt Portfoliomanager Manfred Rath* im folgenden Beitrag.
Zinsen: Risikolose Zinseinkünfte sind in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. Also wird sich die Flucht in Sachwerte fortsetzen, wahrscheinlich sogar noch zunehmen. Aktien, Edelmetalle und Immobilien stehen schon heute als Geldanlage hoch im Kurs.
Aktien: Die Erwartungen an eine schnelle Wirkung der Impfstoffe zur Bekämpfung des Covid-Virus sind hoch. Das birgt die große Gefahr von Enttäuschungen, die zu zwischenzeitlichen Rückschlägen an den Börsen führen könnten. Dennoch bleiben Aktien die erste Wahl.
Geraten Immobilien unter Druck?
Immobilien: Die Preise für Immobilien könnten zumindest vorübergehend unter Druck geraten. Im Einzelhandel droht eine Pleitewelle aufgrund des zweiten Lockdowns. Ebenfalls Corona bedingt ist mit höherer Arbeitslosigkeit zu rechnen. Diese Entwicklungen dürften die Mieten für Handelsobjekte ebenso wie für Wohnimmobilien drücken. Zusätzlich könnten Immobilienbesitzer mit Sonderabgaben zur Kasse gebeten werden, was die Renditen zusätzlich belasten würde.
Edelmetalle: Edelmetalle bleiben eine attraktive Beimischung bei der Geldanlage. Gerade im Hinblick auf die Veränderungen in der Automobilbranche hin zu mehr Elektromobilität wird die Nachfrage nach Weißmetallen wie Silber einen weiteren Schub erfahren. Hier bieten sich nachhaltige Chancen, auch wenn die Volatilität etwas ausgeprägter ist als beim Gold.
Inflation beeinflusst Geldanlage
Inflation: Dass die Inflation in Europa im laufenden Jahr wieder etwas anzieht, dürfte den allermeisten einleuchten. Die Mehrwertsteuer kehrt auf ihr altes Niveau zurück, die Ölpreise sind nach dem Kursschock im März 2020 kontinuierlich angestiegen, und die neue CO2-Bepreisung verteuert die Kraftstoffe an den Tankstellen signifikant.
Damit gilt weiterhin: Wer sich nicht mit Sachwerten anfreundet oder diese verstärkt einsetzt, verliert wohl oder übel einen Teil seiner Kaufkraft. Daran wird sich mit Sicherheit in naher Zukunft nichts ändern.
Für den Anleger bedeutet das, er muss 2021 höhere Risiken eingehen, um einen drohenden Vermögensverlust zu vermeiden und in Zeiten fallender Kurse antizyklisch zugreifen.
*Gastautor: Manfred Rath ist Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg.