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Geldanlagen

Die 2020er Jahre werden den Zinssparer also weiter enteignen. Die Vermögensbildung mit Zinsanlagen ist für die kommenden zehn Jahre schlicht unmöglich. Beim Finanzvermögen vertrauen die Deutschen dennoch eher erstklassigen Garantien und legen lieber in Bankguthaben an.

Auf der Suche nach Alternativen für den Zinsmarkt werden Immobilien weiter nachgefragt werden. Die Mehrheit der Deutschen glaubt an die Zukunft dieser Anlageklasse. Sicher ist, dass der Nullzins die Vermögenspreisinflation bei den Sachwertanlagen wie Immobilien weiter anheizen wird.

Zins und Standort beeinflussen die Entwicklung des Immobilienmarktes

Die Entwicklung des Immobilienmarktes hängt jedoch nicht nur vom Zins sondern auch von der Entwicklung des Standortes ab. Die jüngsten Ergebnisse einer aktuellen Studie des ifo-Institutes sollten Immobilienanleger deshalb genauer studieren. Deutschland wird ab 2025 ein Problem haben. Der sich verschärfende Mangel an Arbeitskräften aufgrund des demografischen Wandels, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des ifoInstitutes für die Bertelsmannstiftung, wird ein Ende des Wirtschaftsbooms einläuten. Das durchschnittliche jährliche Wirtschaftswachstum wird sich bis 2035 auf etwa 0,7 Prozent pro Jahr halbieren. In einigen Bundesländern soll das Wachstum stabil negativ werden. Andere Länder und Städte bleiben auf Wachstumskurs, aber mit reduziertem Tempo.

Das sind grundsätzlich keine guten Nachrichten für den Zinssparer, denn auch der Zins wird von den Wachstumsaussichten beeinflusst. Und für den Immobilienanleger bedeutet die Aussicht bis 2035 auch nicht gerade gute Voraussetzungen.

Eine besonders flexible und gut geeignete Anlage für die langfristige Vermögensbildung bilden immer noch die Aktien. Anlagestrategien mit Unternehmen, die global aufgestellt sind und vielleicht sogar vom demografischen Wandel profitieren, sind eine gute Alternative für den Sparer. Am Ende werden bei den Zinsaussichten auch die Aktienmärkte in einer Übertreibungsphase enden.

Autor: Gottfried Urban, Vorstand der Bayerische Vermögen AG in München.