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Geldanlagen

Herr Bedner, in Faktor-ETFs fließt seit einiger Zeit sehr viel Geld. Sind die Hoffnungen gerechtfertigt?
Rolf A. Bedner: Das ist noch unklar, denn viele Produkte sind noch nicht lange am Markt. Ein Urteil würde ich mir frühestens drei Jahre nach Auflegung eines Fonds erlauben.

Wie ist Ihre Sicht auf diesen Teil der Indexfonds-Welt?
Im Grunde handelt es sich nicht um Indexfonds, denn sie bilden ja keinen Index nach, sondern wählen Aktien nach ganz bestimmten Kriterien aus – etwa Momentum, Volatilität oder Value.

Das muss nicht schlecht sein…
Ein Problem ist jedoch, dass die Anbieter unterschiedliche Kriterien für die Auswahl der Aktien anwenden. Das macht Vergleiche schwierig. Ohne genaue Prüfung der Fondsstrategie kauft man quasi eine „black box“.

Viele Anbieter werben damit, dass die Faktoren, nach denen sie die Aktien auswählen, wissenschaftlich erforscht worden seien.
Das mag ja sein, doch Investoren sind Menschen und keine Maschinen. So ist bekannt, dass einzelne Faktoren wie Value über Jahre hinweg unterdurchschnittlich abschneiden können. Psychologisch ist das für viele Anleger eine echte Herausforderung.

Gibt es weitere Vorbehalte?
Es ist unklar, was passiert, wenn immer mehr Fonds dieselben Aktien kaufen wollen. Der Vorteil eines Faktors kann sich in Luft auslösen, wenn zu viel Geld hinter ihm her jagt. (julu)