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Corona-News

Immerhin: Die Mehrheit der befragten Mütter ist überzeugt, dass ihre Kinder gesundheitlich relativ gut durch die Pandemie gekommen sind. Aber leider gilt das für Körper und Seele nicht gleichermaßen: Während nur 16 % der Mütter negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit ihrer Kinder bemerkt haben, berichten viele von negativen psychischen Auswirkungen.

Kinder sind reizbarer und aggressiver geworden

Mehr als jede zweite Mutter (56,3 Prozent) benennt Auffälligkeiten, die mit den pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in Verbindung stehen könnten. Reizbarkeit und Aggressivität (36,5 Prozent) stehen dabei mit Abstand an erster Stelle. Rund ein Viertel der Befragten gibt Antriebsmangel (25,3 Prozent), Ängstlichkeit (24,5 Prozent), gedrückte Stimmung (23,8 Prozent) sowie starke Unruhe (23,1 Prozent) an. Jede fünfte Mutter gibt an, dass ihr Nachwuchs reizbarer und aggressiver geworden sei.

Als ungünstige Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf ihre Kinder geben die Mütter vor allem einen übermäßigen Medienkonsum (74,4 Prozent) und Bewegungsmangel (63,2 Prozent) an. Bei übergewichtigen Kindern haben sich in vier Fünftel aller Fälle die Gewichtsprobleme während der Pandemie verschärft, bei Kindern aus Familien mit niedrigem Einkommen sogar in über neun Zehntel der Fälle. Rund elf Prozent der befragten Mütter geben an, dass ein Arzt oder Psychotherapeut bei ihrem Kind eine psychische Erkrankung diagnostiziert habe.

Zehn Jahre „Beirat Kindergesundheit in Hamburg“

„Nun gilt es, die pandemiebedingten Belastungen zu bewältigen und die betroffenen Kinder und Familien gezielt zu unterstützen“, so Rolf Buchwitz, Vorstand der AOK Rheinland/Hamburg und Vorsitzender des Kinderbeirats. Die AOK Rheinland/Hamburg will hier mit gutem Beispiel vorangehen und beteiligt sich deshalb an mehreren lokalen Programmen bzw. hat diese mit ins Leben gerufen: Beispielsweise mit dem Projekt KID PROTEKT, bei dem Babylotsen werdende Mütter mit einem psychosozialen Hilfebedarf durch die Zeit der Schwangerschaft, während und nach der Geburt, begleiten. Das Programm „Joko, du und ich“ fördert mit begleiteten Spieleinheiten die Eltern-Kind-Bindung, erhöht die elterliche Erziehungskompetenz und unterstützt somit ein gesundes Aufwachsen der Kleinsten bereits im Kindergarten.

Der Beirat „Kindergesundheit in Hamburg“ berät bei der Umsetzung und setzt sich zusammen aus führenden Vertretern der Hamburger Gesundheitspolitik, dem Gesundheitswesen und der Medizin, der Universität Hamburg, dem Hamburger Sport sowie Hamburger Medien. „Die Idee, verantwortliche Akteure für die Kindergesundheit in Hamburg an einen Tisch zu bringen, trägt Früchte“, freut sich Rolf Buchwitz, Initiator und Gründer des Beirats. „Es zeigt, dass unser Modell erfolgreich ist, und dafür danke ich allen Beteiligten.“

 *Für die Erhebung des WIdO, die in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut durchgeführt worden ist, wurden 3.000 Mütter von drei- bis zwölfjährigen Kindern befragt.