Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Wer viele interessante Fakten über das deutsche Gesundheitssystem erfahren möchte, wird in der aktuellen Ausgabe von „Gesundheit in Zahlen“ der IKK classic fündig. Die Studienautoren gingen darin unterschiedlichen Fragen nach: Wie erleben Versicherte das Gesundheitswesen in Deutschland? Wie bewerten sie ihre Ärzte? Wie gut fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund betreut? Und wie werden digitale Angebote angenommen?

Für diese sechste Ausgabe des Gesundheitsreports, den die Krankenkasse zusammen mit dem Wirtschaftsmagazin „brand eins“ und dem Marktforschungsunternehmen Statista erstellen ließ, wurden 1.500 Menschen zwischen 18 und 75 Jahren befragt.

Nicht nur eine positive Nachricht gab es für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Denn 80 Prozent der Patienten sind mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zufrieden, 75 Prozent mit ihren Fachärzten. Und nicht nur das! Auch bewertet ein Großteil der Patienten Ärzte als kompetent, vorurteilsfrei und fühlt sich von ihnen ernst genommen und respektvoll behandelt.

Grafik Zufriedenheit Gesundheitssystem

Quelle: Statista im Auftrag der IKK classic

Weniger positiv fallen dagegen die Zahlen aus, die den Fachkräftemangel beleuchten. Vor allem bei jungen Ärztinnen und Ärzten ist ein Schwund zu verzeichnen: Während der Anteil der unter 35-Jährigen im Jahr 1995 noch 24,8 Prozent betrug, waren es 2021 nur 18,9 Prozent. Um den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen, wird immer mehr auf medizinische Fachkräfte aus dem Ausland gesetzt. 2021 waren es bereits 63.924 – ein Anstieg von 125,4 Prozent seit 2010.

Auch bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems zeigte sich noch Verbesserungsbedarf: Während Ärztinnen und Ärzte eher skeptisch auf digitale Angebote blicken, sind Patienten überwiegend offen: 45 Prozent der Befragten würden gerne online Arzttermine vereinbaren. Auch digitale Angebote wie die eAU (66 %), elektronische Verordnungen (66 %) und Videosprechstunden (44 %) stoßen auf Zustimmung unter den Befragten. Als Hindernisse für die Nutzung digitaler Angebote geben sie aber die Sorge um den Datenschutz (31 %) und die fehlende Bekanntheit der Angebote (29 %) an.

Grafik Erfahrungen mit Ärzten

Quelle: Statista im Auftrag der IKK classic