Preise für Praxismaterial in Q3 gesunken
Heiko FeketeSteigende Kosten für die Herstellung haben ärztliches Zubehör eine Zeit lang erheblich verteuert. Im zweiten Quartal 2023 sind die Preise insgesamt gesunken, ebenso im dritten Quartal. Die Zukunftsprognose bleibt dennoch zurückhaltend.
Seit Beginn des Jahres 2022 ging es für den Preisindex des Onlineshops „Praxisdienst.de“ (siehe Kasten unten) zuerst stetig nach oben: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mussten für die Ausstattung ihrer Praxis tief in die Tasche greifen, der führende Onlinehändler für ärztliches Verbrauchsmaterial sah für 2023 weitere Kostenexplosionen kommen.
Diese Befürchtung hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Der Preisanstieg fiel insgesamt geringer aus als erwartet und im dritten Quartal 2023 gab es trotz der anhaltenden Inflation einen generellen Preisrückgang: Der Preisindex in Q3 liegt bei 99,88 Punkten (siehe Tabelle) und ist damit um 0,50 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken.
„Besonders im Bereich ,Desinfektion‘ können wir von einem deutlichen Preisrückgang sprechen“, kommentiert Praxisdienst-Preismanager Christian Nieder die aktuelle Entwicklung gegenüber ARZT & WIRTSCHAFT. Auch Material zur Infusion und Injektion sowie Hygieneartikel und Papierprodukte sind deutlich günstiger geworden.
Für Nieder spielen zwei Faktoren derzeit eine entscheidende Rolle: „Wir erhalten zwar noch immer Preiserhöhungen seitens unserer Lieferanten, allerdings fallen diese weitaus moderater aus als in den vergangenen Zeiträumen. Zudem erreichen uns auch in moderatem Maße bereits Reduzierungen der Einkaufspreise.“
Als Beispiel nennt der Preismanager die Papierprodukte. „Hier sorgen die neuen Rohstoff- sowie reduzierten Energiepreise für nachhaltige Einsparungen bei der Papierherstellung und -verarbeitung. Dieser positive Faktor wirkt sich damit auch maßgeblich auf die damit verbundenen Verkaufspreise aus.“
Preise gehen zurück — Unsicherheiten bleiben
Der hohe Preisdruck für Praxisinhaber scheint damit fürs Erste gebremst. Trotzdem will Nieder hier noch nicht von einer Trendwende sprechen. „Wir sind zurzeit eher etwas vorsichtiger, eine genaue Prognose zu treffen“, so der Praxisdienst-Preismanager. Zu viele Unsicherheiten prägen auch im dritten Quartal dieses Jahres das Gesamtbild, darunter die wirtschaftliche Lage und die Höhe der Inflation. Auch der Konflikt in der Ukraine und mögliche weltweite Lieferengpässe können sich auf die weitere Preisentwicklung auswirken. Wollen Praxisinhaber deshalb auf Nummer sicher gehen, sollten sie in Erwägung ziehen, vergünstigte Artikel auf Vorrat zu bestellen.
So funktioniert der Praxisdienst-Preisindex |
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