Mehr Geld für Pflege: Stundenlohn steigt um 8,8 %
Wiebke PfohlDie durchschnittlichen Stundenlöhne für Pflege sind in diesem Jahr deutlich gestiegen. In welchen Bundesländern Pflegekräfte besonders profitieren und welche Auswirkungen das für Pflegebedürftige hat, erfahren Sie hier.
Der durchschnittliche Stundenlohn von Pflegekräften ist auf 22,60 Euro gestiegen. 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr gibt es damit für Pflege, so der GKV-Spitzenverband in einer Pressemitteilung. Das sei ein signifikanter Anstieg, da sich der Lohn für die Pflege sonst durchschnittlich nur um etwa zwei Prozent erhöhe.
„Die höheren Durchschnittslöhne in der Altenpflege zeigen, dass sich Pflegekräfte insgesamt auf eine faire Bezahlung verlassen können. Denn der Grund für den Anstieg ist die Anbindung der durchschnittlichen Entlohnung an die Tariflohnentwicklung“, sagt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
Welche Regionen verzeichnen die höchsten Lohnanstiege?
Am stärksten stiegen die durchschnittlichen Löhne mit 10 Prozent in Baden-Württemberg, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen. In Hamburg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen stiegen die Löhne um 9 Prozent. In Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Schleswig-Holstein und Hessen dagegen gab es 6 bis 8 Prozent mehr durchschnittlichen Stundenlohn, in Bremen und Berlin etwa 4 bzw. 5 Prozent. In Bremen könnten Erhöhungen, die nach der Erhebung erfolgt seien, allerdings erst nächstes Jahr beobachtet werden, so der GKV-Spitzenverband.
Wie wird der durchschnittliche Stundenlohn für Pflegekräfte errechnet?
Basis des errechneten durchschnittlichen Stundenlohns sind die Löhne, die aufgrund von Tarifverträgen oder kirchlichen Arbeitsvertragsrichtlinien an Pflege- und Betreuungskräfte gezahlt werden. Mehr als 11.000 Meldungen von tarifgebundenen Pflegeeinrichtungen wertete die Geschäftsstelle Tarifliche Entlohnung in der Langzeitpflege beim GKV-Spitzenverband aus.
Wie beeinflussen die Lohnanstiege die Eigenanteile der Pflegebedürftigen?
Die höheren Löhne haben allerdings auch Konsequenzen für die Pflegebedürftigen. “Die Kehrseite der Medaille ist, dass sich höhere Löhne aufgrund der geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen auswirken. Damit Pflegeeinrichtungen höhere Löhne für die Pflegekräfte gegenfinanzieren können, müssen sie oftmals die Eigenanteile für die Pflegebedürftigen anheben. Die Politik muss hier endlich Wege aufzeigen, um die steigende Belastung der Pflegebedürftigen wirksam zu begrenzen”, mahnt Dr. Doris Pfeiffer.