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Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass 75 Prozent des Gesundheitspersonals und 47 Prozent des ärztlichen Personals in deutschen Krankenhäusern weiblich sind. Allerdings sind Frauen in Führungspositionen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Zumindest der Deutsche Evangelische Krankenhausverband möchte das jetzt ändern.

Frauenanteil in Führungspositionen: Eine Herausforderung

Laut Christoph Radbruch, dem Vorsitzenden des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), beträgt der Frauenanteil in der Geschäftsführung evangelischer Krankenhäuser lediglich 17 Prozent, was sogar unter dem Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder in DAX-Unternehmen liegt. „Um den kommenden Herausforderungen gewachsen zu sein, müssen wir die Gleichstellung in unseren Krankenhäusern vorantreiben und Frauen die Möglichkeit geben, Verantwortung für die erfolgreiche Entwicklung unserer Einrichtungen zu übernehmen“, betont Radbruch.

Ungleichgewicht in leitenden Positionen

Das Problem besteht allerdings schon lange und betrifft die komplette Gesundheitsbranche. Die Geschlechterverteilung in Führungspositionen im Gesundheitswesen ist den letzten Erhebungen zufolge jedenfalls nach wie vor sehr unausgewogen. Im Jahr 2020 waren beispielsweise 83 Prozent der Geschäftsführungen in Krankenhäusern von Männern besetzt. Seit der letzten Erhebung im Jahr 2015 ist der Frauenanteil in leitenden Positionen damit sogar leicht gesunken.

Potenzial von Frauen in der Gesundheitsbranche

Während Frauen mit 53 Prozent die Mehrheit der Pflegedirektionen leiten, sind sie als Geschäftsführerinnen nur zu 17 Prozent und als ärztliche Leitung zu 14 Prozent vertreten. Immerhin: Eine ausgewogenere Geschlechterverteilung zeigt sich in den mittleren Führungsebenen. Es gibt also Fortschritte - und es bedeutet, dass es genügend qualifizierte Frauen gibt, die für Top-Führungspositionen in Frage kommen würden.

Chancen für Frauen in Führungspositionen

„Wir sollten diese Gelegenheit nutzen und Frauen verstärkt für leitende Positionen gewinnen. Eine gute Work-Life-Balance ist dabei sicherlich ein wichtiger Faktor, aber wir müssen auch das Potenzial erkennen und jungen Talenten die Möglichkeit geben, in Führungsrollen hineinzuwachsen“, erklärt Radbruch abschließend.

Quelle:

genesis.destatis.de, be-bund.de, Mixed Leadership BarometerPricewaterhouseCoopers, DEKV