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2023 wurden 12.438 Verdachtsfälle von Behandlungsfehlern gemeldet, wovon sich 3.595 als Fehler bestätigten. Die Zahl der Fälle ist im Vergleich zu den Vorjahren damit leicht gesunken. Besonders betroffen waren die Orthopädie (3.665 Fälle) sowie die Zahnmedizin (994 Fälle). Etwa zwei Drittel der Fälle traten in stationären Einrichtungen auf, während ein Drittel ambulante Orte betraf. Verzeichnet wurden sowohl Fehlbehandlungen als auch diagnostische Fehler.

Verteilung der Verdachtsfälle nach Fachgebieten

Die meisten Behandlungsfehler traten dem Bericht zufolge in der Orthopädie und Unfallchirurgie auf (3.665 Fälle), gefolgt von der Zahnmedizin (994) und der Gynäkologie (1.119). Auch die Innere Medizin (566 Fälle) und Allgemeinchirurgie (509 Fälle) sind in der aktuellen Statistik stark vertreten.

Behandlungsfehler: Ambulante vs. stationäre Fälle

Etwa 69 % der untersuchten Fälle betrafen stationäre Behandlungsorte, vor allem in Krankenhäusern gab es viele Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler (8.177 Fälle). Behandlungsfehler im OP (5.032) waren dabei besonders häufig. Im ambulanten Bereich (z. B. Praxen, MVZ) wurden 4.233 Fälle gemeldet.

Behandlungsanlässe und häufige Maßnahmen

Zu den häufigsten Behandlungsanlässen, die im Anschluss zu Behandlungsfehlern führten, zählten Kniegelenksverschleiß (440 Fälle), Hüftgelenksverschleiß (426 Fälle) und Zahnkaries (295 Fälle). Zu den häufigsten fehlerbehafteten Maßnahmen gehörten hier die Implantation von Hüft- und Kniegelenksprothesen sowie zahnmedizinische Eingriffe wie Wurzelkanalbehandlungen und Zahnentfernungen.

Die häufigsten Fehlerarten bei ärztlicher Behandlung

Die meisten Fehler betrafen das Unterlassen (44,2 %) oder die fehlerhafte Durchführung (39,1 %) von Behandlungen. Zeitliche Verzögerungen bei notwendigen Maßnahmen machten 8,1 % der Fehler aus.

Quelle:

24_08_22_PK_BHF_Jahresstatistik_2023.pdf