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Urologie

Patienten, die an einem Prostatakarzinom leiden, sind in urologischen Praxen ein häufiges Erscheinungsbild.

Das zeigen Zahlen des Krebsregisters am Robert Koch-Institut: Die Fünf-Jahres-Prävalenz beim Prostatakarzinom lag im Jahr 2020 bei 286.600 – so viele Patienten haben demnach innerhalb der fünf vorangehenden Jahre die entsprechende Diagnose erhalten. Und die Zahl der Prostatakrebsfälle dürfte weiter steigen.

Gleichzeitig sind die Überlebenschancen bei dieser Krebsform relativ hoch, weshalb der Behandlung ein großer Wert beigemessen wird.

So kommen Urologen zum Online-Tool der Urologischen Stiftung Gesundheit

Unterstützung sowohl für Patienten als auch für behandelnde Urologen bietet die Urologische Stiftung Gesundheit mit ihrem Online-Auftritt „Entscheidungshilfe Prostatakrebs.“ Sie dient unter anderem dazu, betroffene Patienten über die Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten in Form von Videos zu informieren.    

Das Informationsangebot ist dabei nur ein Baustein, um die Therapie zu begleiten. Mittels einer sogenannten Zugangskarte, die im Online-Tool bestellbar ist, kommen auch Ärztinnen und Ärzte ins Spiel.

Die Zugangskarte können Urologen ihren Patienten nach der Dia­gnose eines Prostatakarzinoms mitgeben, womit sich Betroffene auf der Website registrieren.

Was sind die weiteren Schritte nach der Registrierung?

Für das weitere Prozedere empfiehlt es sich, klinische Daten auf der Zugangskarte auszufüllen. Diese Angaben sind für das weitere Vorgehen wichtig:    

  • Monat der Erstdiagnose

  • Initialer PSA-Wert

  • Gleason-Score

  • Klinisches TNM-Stadium

  • Anteil der positiven Prostatastanzbiopsien

  • Maximaler Tumoranteil der positiven Zylinder

Mithilfe der klinischen Daten können Patienten dann einen individuellen Gesundheitscheck auf der Website durchführen, die vor allem auch das onkologische Risiko und mögliche Komorbiditäten berücksichtigt.

Diesen Nutzen bietet die Entscheidungshilfe für Patienten und Urologen

Die Entscheidungshilfe soll dabei Patienten und auch behandelnden Ärzten als Stütze für die weitere Behandlung dienen. Nach eigenen Angaben vermittelt die Plattform bewusst keine Therapieempfehlung, sondern zielt darauf ab, Patienten möglichst gut auf das ärztliche Gespräch vorzubereiten.

Den individuellen Gesundheitscheck für Patienten fasst das System auf einem Merkblatt zusammen, das Patienten auch für das Beratungsgespräch bereithalten sollen. Das Formular gibt auch Auskunft darüber, was dem Betreffenden bei der weiteren Therapie besonders wichtig ist, und gibt Urologen so eine Orientierung für die nächsten Behandlungsschritte.

Am Projekt beteiligen sich neben der Urologischen Stiftung Gesundheit auch Klinikärztinnen und -ärzte sowie ein niedergelassener Urologe und bringen sich so mit ihrer medizinischen Expertise ein.