Über 200.000 Menschen erkranken jährlich an Lepra
A&W Redaktion2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 200.000 Neuinfektionen mit Lepra registriert. Besonders in subtropischen Gegenden spielt die Krankheit immer noch eine Rolle. Das betrifft vor allem Indien. Aber auch in Brasilien und Indonesien stecken sich jährlich Tausende an.
Die durch das Bakterium Mycobacterium leprae verursachte Krankheit wird gemeinhin eher mit einer fernen Vergangenheit assoziiert. Tatsächlich ist Lepra aber noch immer ein Problem. Millionen Menschen müssen ein Leben lang unter den Folgen der Erkrankung leiden. Wie die Grafik zeigt, sind Indien, Brasilien und Indonesien besonders von dieser Krankheit betroffen.
Armut wird durch NTDs verstärkt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Lepra zu den vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs). Diese haben gemeinsam, dass sie vor allem die Ärmsten in Ländern des globalen Südens treffen. Und obwohl diese Krankheiten vermeidbar und behandelbar sind, führen sie zur Ausgrenzung, Stigmatisierung, schwersten Behinderungen und verstärken die Armut. Ungefähr jeder fünfte Mensch ist von einer NTD betroffen oder bedroht.
Corona-Pandemie erschwert Kontrollprogramme
Dabei könnte die Krankheit endgültig besiegt werden. Denn Lepra ist nicht besonders ansteckend und schon seit den 80er Jahren heilbar. Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus und die dazugehörigen Schutzmaßnahmen haben allerdings auch auf die Lepra-Arbeit massive Auswirkungen. Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen erschweren es den Helfern in den nationalen Lepra-Kontrollprogrammen aktiv nach Betroffenen zu suchen. Eine frühzeitige Behandlung, um leprabedingte Behinderungen zu vermeiden, wird so erschwert.