Studie zur globalen Arzneimittelwirkstoff-Produktion zeigt Abhängigkeit von Asien
A&W RedaktionDer überwiegende Teil der Arzneimittelwirkstoffe, der in Deutschland verschrieben und gebraucht wird, kommt aus Asien. Das belegt eine Studie im Auftrag von Pro Generika, die erstmals die Herkunft der hierzulande benötigten Wirkstoffe untersucht hat.
Die Studie „ Woher kommen unsere Wirkstoffe? Eine Weltkarte der API-Produktion“, die die Unternehmensberatung MundiCare Life Science Strategies durchgeführt hat, zeigt eine Entwicklung, die vor 20 Jahren begonnen und zu einer starken Abhängigkeit seitens der europäischen Arzneimittelversorgung von der Wirkstoffherstellung in Asien geführt hat.
Demnach hat Europa seine einstige Spitzenposition bei der Arzneimittel-Produktion eingebüßt: Zwei Drittel der untersuchten, für die Produktion der Wirkstoffe notwendigen Zulassungen befinden sich in indischen und chinesischen Standorten, die sich auf nur wenige Provinzen verteilen.
Besonders kritisch: Für rund ein Sechstel der untersuchten generischen Wirkstoffe gibt es gar keine europäischen Herstellungsstätten mehr. In Europa werden vor allem Wirkstoffe mit vergleichsweise niedrigem Produktionsvolumen hergestellt sowie solche, deren Produktion komplex ist.
Die Studie listet Herstellungsstätten von mehr als 500 Wirkstoffen auf und basiert auf einer Analyse der Wirkstoffzertifikate (CEPs) – das ist die wichtigste Form der Wirkstoffzulassungen.
Eine Zusammenfassung der Studie inklusive einer Erläuterung zur Methodik können Interessenten unter www.progenerika.de/studien herunterladen.
Die Grafik zeigt die Veränderungen bei der Anzahl der Wirkstoffzertifikate (CEPs), Wirkstoffe (APIs) und Hersteller nach Region zwischen 2000 und 2020.