Impfturbo der Arztpraxen setzt Deutschland an die europäische Spitze
Marzena SickingSeit 6. April 2021 wird in Deutschland nicht nur in Impfzentren, sondern auch in Arztpraxen gegen Corona geimpft. Dem Einsatz der Hausärzte ist es zu verdanken, dass die Impfkampagne gegen die COVID-19-Pandemie deutlich an Fahrt aufgenommen hat.
Der Impffortschritt in Deutschland liegt nun deutlich über dem EU-Durchschnitt. Während er in der ersten Märzwoche (KW 9) noch 9,6 Prozent drunter lag, wurden schon in der ersten Maiwoche (KW 18) täglich 19,1 Prozent mehr Impfungen als im EU-Schnitt durchgeführt.
Auch im direkten Vergleich mit den anderen großen EU-Staaten (über 30 Mio. Einwohner: Polen, Italien, Spanien und Frankreich) ist in den letzen Wochen nicht nur das tägliche Impftempo deutlich gestiegen. Es wird auch eine höhere Durchimpfungsquote bezogen auf die Bevölkerung mit mindestens einer Impfdosis erreicht.
Ein Viertel der Impfungen erfolgt durch Arztpraxen
Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Robert Koch-Instituts zeigt, haben Hausärzte bislang etwas mehr als ein Viertel aller Impfungen in Deutschland durchgeführt. Einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland zufolge verimpfen sie schon jetzt wöchentlich mehr Dosen als die Impfzentren.
Allerdings haben die Niedergelassenen auch mit Problemen zu kämpfen: Viele Hausärzte berichten von einem großen Ansturm der Impfwilligen, nachdem die Impf-Priorisierung gekippt wurde. Die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte kritisiert zudem den hohen Bürokratieaufwand. Die geforderte Impfdokumentation koste sie zusätzlich zu ihrem normalen Praxisalltag viel Zeit. Die Ausstellung der digitalen Zertifikate für den E-Impfnachweis scheint weiteren Aufwand mit geringfügiger Vergütung zu verursachen.