Auf 1.000 Deutsche kommen 4,3 Ärzte bzw. Ärztinnen
Marzena SickingIn Deutschland kommen laut Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf 1.000 EinwohnerInnen 4,3 Ärzte bzw. Ärztinnen. Damit scheint die Bundesrepublik im Vergleich mit anderen Ländern gut versorgt – doch der Schein trügt.
In den USA kommen beispielsweise auf 1.000 Menschen nur 2,6 Mediziner mit Patientenkontakt. In China liegt die Quote bei 2, in Italien bei 4. Leider sagen die Durchschnittszahlen wenig über die Qualität der Versorgung oder die Fähigkeiten des Gesundheitssystems, mit einer Pandemie umzugehen, aus.
Auch in Deutschland zeigen sich trotz der guten Quote deutliche Schwächen. Denn die abnehmende Zahl von ärztlichem Nachwuchs trifft aufgrund der alternden Bevölkerung auch ohne Epidemie im Land auf einen erhöhten Versorgungsbedarf.
Mehr neue Praxis-Niederlassungen in ländlichen Regionen
Zudem erfolgt die demografische Entwicklung regional ungleichmäßig: Insbesondere in ländlichen, strukturschwachen Regionen und in den ostdeutschen Bundesländern altert die Bevölkerung schneller, mit Folgen für die regionale Infrastruktur, die wiederum Einfluss auf die Attraktivität der Region hat.
Entsprechend lassen sich Ärzte häufiger in urbanen als in ländlichen Regionen nieder. Auch innerhalb der
Städte findet sich in der Regel eine höhere Anzahl von Ärzten in besser situierten Stadtteilen wieder als in Stadtteilen, die eine sozioökonomisch ungünstige Lage aufweisen. Diese Muster finden sich übrigens in jedem Land, unabhängig von der Finanzierungsweise der Gesundheitsausgaben und der Vergütung der Leistungserbringer.
Grafik: Statista