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Finanzen

1. Das gute alte Haushaltsbuch:

Der erste Schritt in der Finanzplanung ist eine gewissenhafte und detaillierte Einnahmen- und Ausgabenrechnung. Am besten zerlegt man die Ausgaben in möglichst viele Einzelposten und führt Buch über ein ganzes Jahr. Danach zeigt sich, ob und wenn ja wo und wie viel Sparpotenzial da ist, oder ob man Unterdeckungen hat. Was man früher mühsam mit Block und Bleistift per Hand erledigen musste, übernehmen heute Apps wie Say Money Haushaltsbuch oder Easy Home Finance.

2. Sparziel(e) definieren:

Ziele bieten nicht nur wichtige Leitlinien für die Finanzplanung und leisten Orientierungshilfe über einen längeren Zeitraum hinweg, sie motivieren auch ungemein. Eine Studie von Psychologieprofessorin Gail Matthews von der Dominican University in Kalifornien stellte fest, dass diejenigen Teilnehmer, die konkrete Ziele hatten, denen sie sich verpflichtet fühlten und die sie vor allem klar formuliert aufschrieben, weit erfolgreicher waren als jene, die dies nicht taten. Und zwar in allen Lebensbereichen. Die Ziele sollten daher SMART sein. SMART steht für spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und terminiert. Statt also zu sagen „Ich möchte mal viel Geld haben.“ Setzt man sich das Ziel „In 5 Jahren will ich 20.000 Euro Vermögen aufgebaut haben.“

3. Eine Vermögensbilanz erstellen:

Eine Aufstellung des Vermögensbestandes schafft Transparenz und legt die Basis für die Optimierung. Auf der Aktivseite steht, aus was das Vermögen besteht, unterteilt nach Sachvermögen und Finanzvermögen. Auf der – gleich hohen- Passivseite wird aufgeführt, woher das Vermögen auf der Aktivseite stammt. Elektronische Tools ermöglichen es, Vermögenswerte ganz einfach zu erfassen, zu strukturieren und zu analysieren.

4. Vermögensstruktur klären:

Hier gilt es zu ordnen, welcher Anlageklasse (Aktie, Immobilie oder Versicherung) der jeweilige Vermögenswert angehört. Das Risikoprofil ist ebenfalls ein Kriterium für die Aufteilung. Diese Differenzierung vorzunehmen ist nicht immer leicht, aber sie ist die Mühe wert. Sie schaffen so wertvolle Einsichten vor allem zu drei Aspekten: Erstens erkennen Sie dadurch Klumpenrisiken. Denn es werden alle Vermögensbestandteile, die zum Beispiel mit Immobilien zusammenhängen wie Immobilienfondsanteile und die Eigentumswohnungen, die als Kapitalanlage dienen, zusammen aufgezeigt. Zweitens wird durch Bündelung von Assets mit ähnlichem Risikoprofil das Risiko, das insgesamt im Vermögen steckt, sichtbar. Und last but not least verschaffen Sie sich eine bessere Verhandlungsposition in Bankgesprächen aufgrund der gewonnen Transparenz.

Einmal aufgesetzt, kann ein Finanzplan ohne großen Aufwand an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden. Sei es an die der Studienabsolventin, der jungen Familie oder des Ehepaars kurz vor dem Ruhestand. Ein Finanzplan, das zeigt meine Beratungserfahrung, lohnt sich gleich mehrfach. Die amerikanischen Forscher Lusardi und Mitchell haben in zahlreichen Studien herausgefunden: Mit Plan wird man unter sonst gleichen Voraussetzung 3x so reich wie ohne.

Autor: Marco Richter, Mitgründer & Geschäftsführer der wealthpilot GmbH in München