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Geldanlagen

Die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren hängen in erster Linie von der Geldpolitik der Notenbanken ab. Und die bleibt bis auf Weiteres locker. Ein heftiger Zinsanstieg, der zu einer positiven Realverzinsung führt, ist nicht zu erwarten. Schon gar nicht im Euroraum. Zwar werden die Notenbanken in den USA und in den Emerging Markets etwas restriktiver vorgehen, trotzdem bleiben auch hier die Zinsen hinter der Geldentwertung zurück. Mit der global weiter steigenden Inflation bleiben langlaufende Anleihen weiter unattraktiv. Dagegen rentieren deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von drei Jahren aktuell mit etwa 0,24 Prozent. Nicht viel, aber immerhin im Plus.

Unternehmensanleihen deutlich attraktiver?

Unternehmensanleihen sind da schon deutlich attraktiver. So hat E.ON im März 2022 einen Bond mit 0,875 Prozent (WKN A3MQY8) begeben, der sich aktuell mit 1,15 Prozent verzinst. Eine 2,5-Prozent-Thyssen-Anleihe bis 2025 (WKN A14J58) bringt aktuell wieder 3,25 Prozent.

Allerdings ist die Kaufbereitschaft von Anlegern stark zurückgegangen. Die Konsequenz daraus ist, dass die Risikoaufschläge für Anleihen schlechterer Bonität stark angestiegen sind. Dies gilt ebenfalls für Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren. So bietet etwa Grenke Finance, ein Emittent, dem bilanzielle Ungenauigkeiten vorgeworfen wurden, mit seiner Anleihe bis Oktober 2024 (WKN: A3K4JP) sogar eine Rendite über vier Prozent. Aufgrund der kurzen Laufzeit erscheinen die Risiken jedoch überschaubar.

Anleihefonds als Alternative

Anleger, denen ein Einzelengagement aufgrund des Emittentenrisikos zu groß erscheint, können auf Anleihefonds zurückgreifen. Erwähnenswert ist beispielsweise der Capitulum Rentenstrategie Fond (WKN A2H7NT). Der Fonds investiert in über 300 Anleihen aus 100 verschiedenen Ländern. Währungsrisiken werden kontinuierlich abgesichert. Aktuell weist der Fonds eine Rendite von über sieben Prozent auf. Die Duration (Kapitalbindung) liegt bei unter einem Jahr. Neben den hohen Erträgen aus den Zinszahlungen kommen noch Chancen auf Kursgewinne, sofern sich die Risikoaufschläge für schlechtere Bonitäten wieder reduzieren.

Der Autor: Uwe Wiesner ist Vermögensverwalter bei der Hansen & Heinrich Aktiengesellschaft in Berlin.

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