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Finanzen

Wenn der Balkon direkt aufs Meer zeigt oder das Feriendomizil von einem wunderschönen Alpenpanorama umgeben ist, dann ist Erholung praktisch schon vorprogrammiert. Da ist es naheliegend, dass viele am liebsten noch mehr von diesem Urlaubsgefühl haben möchten – indem sie sich ein eigenes Ferienhaus zulegen. 

Der Markt hierzulande boomt regelrecht (siehe Infobox unten) und auch im Ausland erfreuen sich Ferienimmobilien großer Beliebtheit. Wer einen Kauf erwägt, um die Immobilie entweder für sich selbst zu nutzen, zu vermieten oder gewinnbringend weiter zu veräußern, sollte allerdings gewisse Punkte beachten.

Lage und Nebenkosten des Ferienhauses beeinflussen Rendite

Für potenzielle Käuferinnen und Käufer ist es zuallererst ratsam, auf die Lage zu achten. Ist der Ferienort besonders attraktiv für Touristen? Fühlt man sich selbst wohl in der Umgebung und kennt sich bereits durch mehrere Urlaubsreisen dort aus? Diese Fragen können mit darüber entscheiden, ob eine Ferienwohnung besonders lukrativ zum Vermieten ist.

Bei günstigen Voraussetzungen kalkulieren Experten mit Renditen von sechs bis neun Prozent, die Ferienimmobilien an deutschen Ferienorten erzielen können. Dabei spielen verschiedene Nebenkosten noch eine Rolle. Dazu zählen insbesondere der Kaufpreis und die Größe der Immobilie, die Grunderwerbssteuer sowie Makler- und Notarkosten. Auch die Auslastung und die Übernachtungskosten während der Haupt- und Nebensaison sind wichtige Kriterien, von denen die Rendite abhängt.    

Worauf bei Ferienimmobilien im Ausland zu achten ist

Zudem haben Eigentümer einer Ferienwohnung die Möglichkeit, einen Dienstleister zu beauftragen, der sich um die Betreuung der Immobilie kümmert. Diese Kosten schmälern aber oft die Rendite – wegen des hohen Kapitalaufwands ist die Investition in ein Ferienappartement außerdem grundsätzlich mit Risiken verbunden.

Das gilt auch für den Kauf eines Urlaubsdomizils im Ausland. Hier sollten sich Interessenten vorher ausgiebig mit den rechtlichen Bestimmungen auseinandersetzen, um keine böse Überraschung zu erleben. In einigen Urlaubsländern ist für einen Immobilienkaufvertrag beispielsweise kein Notar erforderlich. Sprachkenntnisse sind auch elementar, um mit den ausländischen Behörden zu interagieren.

Es lohnt sich außerdem, den Markt genau zu beobachten und nach erschwinglichen Alternativen zu suchen. In Teilen von Spanien, Italien oder Frankreich ist der Markt für Ferienwohnungen überhitzt, auch an der Nord- und Ostsee müssen Interessenten mancherorts tiefer in die Tasche greifen. Hier gibt es zum Beispiel günstigere Wohnungen mit Urlaubsflair in Polen oder im Baltikum, während weiter südlich Kroatien und Slowenien mit einem entsprechenden Angebot aufwarten.    

Der deutsche Ferienhausmarkt in Zahlen

  • 555.111 Ferienhäuser und -wohnungen mit 2,6 Millionen Betten gibt es in Deutschland. 82 Prozent werden von privaten Gastgebern bewirtet.

  • Der gesamte Vermietungsumsatz liegt bei rund 7,3 Milliarden Euro pro Jahr - 79 Prozent davon erwirtschaften private Gastgeber

  • 307 Millionen Menschen übernachten jährlich in privaten und gewerblichen Unterkünften

     

    Quelle: Deutscher Ferienhausverband - Pressemitteilung zum Deutschen Ferienhausmarkt (Stand: 17.01.2024)