Keine Entspannung bei Medikamenten-Lieferengpässen
Marzena SickingKein Ende der Lieferengpässe in Sicht: Mittlerweile weist das Bundesamt für Arzneimittelsicherheit (BfArm) auf Knappheiten bei mehr als 400 Medikamenten hin. Ein großer Teil davon entfällt auf den Bereich der Generika. Diese werden weit überwiegend in Asien produziert.
Die Liste der Arzneimittel und Wirkstoffe mit Lieferschwierigkeiten in Deutschland ist derzeit besonders lang. Insgesamt listet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für das Jahr 2023 fast 500 Erstmeldungen von Lieferengpässen bei Arzneimitteln auf – allerdings sind nicht mehr alle aktuell. Einschließlich der offenen Meldungen aus den Vorjahren gibt es derzeit bei 477 Arzneimitteln Schwierigkeiten.
Produktionsprobleme sind mit 161 betroffenen Arzneimitteln der mit Abstand wichtigste Grund für Lieferengpässe. Eine wichtige Ursache für die schwierige Versorgungslage wird in der Globalisierung gesehen. 68 Prozent der Produktionsstätten für Wirkstoffe, die für Europa bestimmt sind, liegen im kostengünstigeren Asien”, heißt es in einer Studie des Pharmaverbandes vfa.
In der Politik ist man sich des Problems durchaus bewusst. “Die Bundesregierung will die Arzneimittelversorgung in Deutschland sichern. Denn Lieferengpässe haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen – vor allem bei patentfreien Arzneimitteln.” Und weiter: “Um Lieferengpässen entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Vielfalt der Anbieter von Arzneimitteln zu erhöhen und damit die Arzneimittelversorgungsketten weiter zu diversifizieren”.
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