Mütter haben mehr Angst vor einem Klinikaufenthalt als Väter
Marzena SickingKaiserschnitt, Krankenhauskeim, Corona-Infektion: Mütter plagen beim Gedanken an einen Klinikaufenthalt mehr Ängste in Bezug auf sich selbst oder auf ihr Kind als Väter. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH.
Rund ein Viertel der befragten Eltern mit einem Kind unter zwölf Jahren hatte Angst, dass die Geburt mit Komplikationen verlaufen könnte. Auch in Bezug auf die medizinische Versorgung von Mutter und Neugeborenem hatten 19 Prozent der Mütter und acht Prozent der Väter Sorgen. Fast jede dritte Frau und jeder fünfte Mann erinnert sich an unerwünschte Ereignisse während oder unmittelbar nach der Entbindung in einer Klinik.
Jeder Fünfte fürchtet sich vor Klinikaufenthalt: Weniger als vor Corona-Pandemie
Würde aktuell ein Klinikaufenthalt für das eigene Kind bevorstehen, hätten ebenfalls viele Eltern ein mulmiges Gefühl: Auch hier äußerten mehr Mütter (23 Prozent) als Väter (15 Prozent) Ängste in Bezug auf die stationäre Behandlung. Das gilt vor allem für die Befragten, die von Komplikationen rund um die Geburt berichten.
Müssten sich die Eltern selbst unters Skalpell legen, wäre dies ebenfalls für die Frauen häufiger mit negativen Gedanken verbunden als für die Männer (21 zu 13 Prozent). Insgesamt fürchten sich in Deutschland aktuell 19 Prozent der Deutschen vor einem stationären Aufenthalt. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Das ist überraschend, denn vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 hatten noch deutlich mehr Menschen (29 Prozent) Angst vor einem Klinikaufenthalt.
Sich im Krankenhaus mit dem Corona-Virus zu infizieren, ist nur für sieben Prozent aller von forsa-Befragten ein Grund zur Sorge. Außerdem besteht Angst vor der Notwendigkeit einer erneuten Operation (zehn Prozent) und vor Komplikationen bei der Narkose (neun Prozent).
Sorge Nummer eins: Krankenhauskeime
Die größte Gefahr wird allerdings darin gesehen, sich während des Aufenthaltes einen Krankenhauskeim einzufangen (14 Prozent). Nicht unbegründet, denn in Deutschland entwickeln laut Zahlen der Bundesärztekammer jedes Jahr etwa 500.000 Menschen Krankenhausinfektionen, oft durch körpereigene Bakterien. Ungefähr 30.000 Infektionen sind dabei durch multiresistente Erreger bedingt. Das bedeutet, dass etwa 6 von 100 Krankenhausinfektionen durch solche Keime ausgelöst werden.
Wer informiert ist, kann Ängste reduzieren
Angst ist nie ein guter Begleiter. Deshalb rät die KKH, sich vor einem Krankenhausaufenthalt gut zu informieren und Sorgen mit den behandelnden Medizinern zu besprechen. Oder auch eine zweite Meinung einzuholen. Als Unterstützung dazu dient auch der Patientensicherheitsflyer, den die KKH mit einem Vorwort von dem Arzt und Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen herausgegeben hat. Der Flyer mit Tipps für einen bevorstehenden Klinikaufenthalt ist zu finden unter: kkh.de/content/dam/kkh/dokumente/flyer-broschueren/patientensicherheit.pdf