MFA unzufrieden mit Gehalt und Arbeitsbedingungen
Marzena SickingDie jüngste Umfrage von jameda.de zeigt, dass medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte in Deutschland mit ihrem Gehalt und ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. Mehr Respekt von Patienten und bessere Karrierechancen gehören ebenfalls zu den Top-Wünschen von über 200 befragten MFA und ZFA.
Hohe Fluktuationsrate: Warum wechseln MFA so oft?
Die Fluktuation in den Praxen ist den Ergebnissen zufolge nach wie vor sehr hoch: Fast zwei Drittel der MFA und ZFA gaben an, ihre Arbeitsstelle innerhalb von fünf Jahren zu wechseln. Dies betrifft nahezu 40 % der Vertragspraxen. Aktuelle Daten von jameda.de bestätigen diesen Trend: 64 % der Befragten ziehen einen Arbeitsplatzwechsel in Erwägung.
Gründe für den Wechsel: Gehalt und Wertschätzung im Fokus
Was treibt die Wechselbereitschaft an? Fast die Hälfte (47 %) wünscht sich ein höheres Gehalt vom neuen Arbeitgeber, während 26 % sich mehr Anerkennung erhoffen. Administrative Belastung, Teamgeist und Weiterbildungsmöglichkeiten sind weitere Gründe, die genannt wurden.
Gehaltsbewertung bei MFA & ZFA: Ein Drittel ist zufrieden
Wenn es um das Gehalt geht, sind ganze 46 % der befragten MFA und ZFA unzufrieden. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Mehrheit bei einer 40-Stunden-Woche zwischen 1.500 und 2.100 Euro netto verdient. Insbesondere in Metropolregionen ist das ein Problem.
Vergütung im Wandel: Kliniken vs. Praxen
Für manche Fachkraft ist das der Grund für den Wechsel in die Klinik, weiß Kathrin Neppl, Arzthelferin in einer Praxis für Urologie. Sie räumt ein, dass sich die Vergütung seit ihrem Berufseinstieg vor 17 Jahren verbessert hat. “Gemessen an Arbeitspensum und Verantwortung bleibt sie im ambulanten Bereich aber oft hinter den Erwartungen zurück.” Bei ihrem Arbeitgeber ist Neppl sehr zufrieden, kennt aber Fälle, in denen das Gehalt kaum für Miete und Lebenshaltungskosten reicht.
Jobzufriedenheit bei MFA & ZFA: Licht am Horizont
Trotz der Gehaltsdebatte zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Über die Hälfte der Befragten findet ihre Arbeitssituation akzeptabel oder sogar zufriedenstellend. Die täglichen Herausforderungen wie ungeduldige Patienten und hohe Bürokratie bleiben dennoch bestehen. Ein besonderer Dorn im Auge vieler MFA und ZFA ist der nachlassende Respekt einiger Praxisbesucher seit Ende der Pandemie.
Karriere und Weiterbildung: Ein Aufruf zur Eigeninitiative
Neben einer angemessenen Vergütung sind auch Entwicklungschancen entscheidend, wenn man gutes Personal in der Praxis halten will. Über die Hälfte der Befragten haben laut jameda-Umfrage in den letzten zwölf Monaten keine Fortbildung besucht, die vom Arbeitgeber finanziert wurde.