Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Infografik der Woche

Ausgewertet wurden Daten aus den sechs europäischen Ländern Schweden, Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Besonders auffallend: Die Kosten, die in Zusammenhang mit neuen Brüchen entstehen.

8,2 Milliarden Euro für die Behandlung von Brüchen

Wie unsere Grafik zeigt, entfielen 2017 schätzungsweise ein Großteil der Kosten auf die Behandlung von frischen Brüchen, knapp 8,2 Milliarden Euro. Die Nachsorge von bereits bestehenden Brüchen nahm einen weitaus geringeren Anteil ein und erreichte voraussichtlich etwa 414 Millionen Euro. Unter dem Punkt institutionelle Betreuung, der in Deutschland 2017 mit circa 2,7 Milliarden Euro zu Buche schlug, versteht die IOF die Kosten, die durch die Verlegung von Patient:innen in Einrichtungen des betreuten Wohnens oder Altersheime entstehen. Durch die steigende Veralterung der Gesellschaft steigen laut IOF-Prognose auch in Zukunft die Kosten weiter an. Bis 2030 soll es zu einer Kostenzunahme von knapp 23 Prozent kommen.

Risiko für Brüche steigt mit dem Alter

2017 traten in Deutschland etwa 765.000 Fragilitätsfrakturen auf. Die Expert:innen der IOF gehen davon aus, dass das Risiko für einen Bruch im Hüft-, Wirbelkörper-, Becken-, Rippen- oder Brustbereich für Frauen ab 50 Jahren bei 35 Prozent, bei Männern ab 50 Jahren bei 20 Prozent liegt.

Insgesamt litten zum Zeitpunkt der Studie etwa 5,3 Millionen Menschen in Deutschland an Osteoporose. Obwohl die Knochendichtemessung bei Betroffenen und Risikogruppen von den Krankenkassen übernommen wird, kritisiert die Verbraucherzentrale, das diese Leistung von Ärzt:innen aus finanziellen Gründen häufig individuell abgerechnet wird. Um die Aufmerksamkeit auf die weit verbreitete Krankheit zu lenken, wird jedes Jahr am 20. Oktober der Weltosteoporosetag mit Aktionen und Informationsveranstaltungen begangen.

Brüche