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Steuern

Geizig sind die Bundesbürger wirklich nicht, im Gegenteil: 2021 wurde die Rekordsumme von 5,8 Milliarden Euro gespendet, so die Hochrechnung des Deutschen Spendenrats. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen 2005. Der könnte in diesem Jahr sogar noch getoppt werden.

Wofür sollte man spenden?

Die Zahl der Organisationen, die um Spender werben, ist ebenfalls sehr hoch. Darunter sind leider auch immer wieder „schwarze Schafe“. Was die Entscheidung, wem man sein Geld geben möchte, nicht erleichtert. Wer spenden möchte, sollte die Organisationen deshalb immer auf ihre Seriosität hin überprüfen. Das DZI hat dazu eine Checkliste für sicheres Spenden erstellt.

Woran man eine seriöse Hilfsorganisation erkennt

Achten Sie bei der Selbstdarstellung der Organisation darauf, ob die folgenden Fragen wirklich beantwortet werden:  Was geschieht mit der Spende? Wird sie für den beworbenen Zweck verwendet – oder entscheidet die Organisation über die Verwendung der Gelder? Die Transparenz der Spendenverwendung ist ein klares Zeichen für Seriosität. Ist die Organisation gemeinnützig? Das ist immer ein Zeichen für die Vertrauenswürdigkeit einer Organisation, denn das Finanzamt prüft zumindest, dass es eine zweckgerichtete Geschäftsführung gibt und wie die Mittel verwendet werden. Zu den steuerbegünstigten Organisationen gehören zum Beispiel Kirchen, Universitäten, staatliche Museen oder gemeinnützige Vereine und Stiftungen.

Gibt es eine Kontaktadresse für weitere Fragen? Ist die Spendenaufforderung wirklich informativ oder zielt sie, z. B. mit emotionsgeladenen Texten und mitleiderregenden Fotos, nur auf die Gefühle des Spenders ab? Das sind oft Kennzeichen unseriöser Werbung.

Geschäftsberichte zeigen Verwendung von Spenden

Wer noch mehr über die Organisation oder den Verein, der die Spende bekommen soll, wissen will, sollte sich die Jahres- oder Geschäftsberichte anschauen. Auch Erfahrungsberichte anderer Spender, z.B. auf sozialen Plattformen, können bei der Einschätzung hilfreich sein. Orientierung bieten zudem Siegel wie das Spendensiegel des DZI. Voraussetzung dafür sind unter anderem funktionierende Planung und Kontrolle, eine zweckgerichtete, wirksame und sparsame Mittelverwendung sowie sachliche und wahre Werbung. Nachteil der Siegel: Sie werden in der Regel nur an große Organisationen vergeben, kleinere Vereine haben gar keine Chance auf entsprechende Überprüfung.

Steuerliche Absetzbarkeit von Spenden

Spenderinnen und Spender bekommen auch etwas zurück. Denn Spenden können grundsätzlich als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Vorausgesetzt, man bekommt von der Organisation eine entsprechende Spendenquittung. Die muss man dem Finanzamt bei Aufforderung als Nachweis für die Zahlung vorlegen. Ebenfalls wichtig: Das Geld sollte überwiesen werden, Barzahlungen können nicht abgesetzt werden.