Stromfresser: So berechnen Sie den Verbrauch in Ihrer Praxis
A&W RedaktionSmartphone, Drucker, Laptop und Co. – sie alle verbrauchen täglich Strom. Das kostet. Doch wie viel genau? Das zu ermitteln, ist mitunter gar nicht so leicht. Die folgende Rechnung bringt zumindest ein bisschen Orientierung in Bezug auf die schlimmsten Stromfresser.
Welche Stromkosten verursacht der Fernseher, auf dem im Wartezimmer das Werbevideo für die Praxis läuft, eigentlich pro Jahr? Wieviel Strom ziehen die Smartphones, die die Mitarbeiter hier täglich an die Steckdose hängen? Was kostet der Betrieb der einzelnen Praxis-Geräte? Die Stromfresser zu identifizieren, kann ein wichtiger Schritt sein, um die Praxiskosten zu senken. Doch wie genau macht man das?
Wer sich dafür keinen Spezialisten in die Praxis holen will, kann zumindest eine grobe Schätzung auch selbst vornehmen. Ein Anhaltspunkt für den Verbrauch eines Gerätes ist nämlich die Wattzahl. Sie gibt aber nur an, wie viel Strom ein Gerät maximal verbrauchen kann. «Das ist wie den Durchschnittsverbrauch eines Autos bei Vollgas zu ermitteln». Das erklärt Roman Zurhold von der Deutschen Energie-Agentur (dena). Sonderlich präzise ist das also nicht, für eine Schätzung reicht es aber allemal.
So schätzen Sie den Stromverbrauch in Ihrer Praxis
Man nehme: Die Wattzahl des Gerätes (findet sich meist auf einem Schild auf der Rückseite oder auf dem Netzteil), eine Schätzung der Nutzungsdauer und den Preis für eine Kilowattstunde Strom. Als Beispiel halten hier 100 Watt her, wie sie größere Fernseher und ältere Stereoanlagen oft haben. Eine Kilowattstunde beschreibt, dass man eine Stunde lang 1000 Watt aus der Steckdose bezieht.
Diese Kosten können je nach Anbieter variieren, 2016 lagen sie bei durchschnittlich 28,7 Cent. Es gibt aber auch Anbieter, die nur 25 Cent verlangen. Um die Stromfresser in Ihrer Praxis zu identifizieren, reicht aber eine durchschnittliche Berechnung. Gehen wir für unser Beispiel also einfach von 28 Cent aus.
Ein Gerät mit 100 Watt Leistung zieht maximal 100 Wattstunden pro Stunde, das ist ein Zehntel einer Kilowattstunde. In einer Stunde verursacht das Gerät also maximal 2,8 Cent Stromkosten. Ist es drei Stunden täglich im Einsatz, dann kostet es im Jahr bei maximaler Auslastung rund 30 Euro Strom – in der Realität eher etwas weniger.
Ein weiteres Beispiel: Ein Smartphone-Netzteil zieht in der Regel rund 5 Watt. Wer es jeden Tag drei Stunden an der Steckdose hat, zahlt im Jahr 1,53 Euro Strom dafür.
Genauere Werte lassen sich auch über spezielle Messgeräte ermitteln, die zwischen das Gerät und die Steckdose gesteckt werden. Sie gibt es im Baumarkt oder zum Teil auch leihweise bei Energieversorgern. Mit ihnen lässt sich der Verbrauch präzise messen.