Praxiskredit: So sagt die Bank die Finanzierung sicher zu
Elter ConstanzeDie Anlässe für ein Gespräch zwischen Arzt und Bank sind immer wieder unterschiedlich und letztlich doch ähnlich: der Antrag für ein Kontokorrent, ein Kreditgespräch für Neuinvestitionen, die Verlängerung oder Umschuldung eines Darlehens. Die Unterlagen spielen eine große Rolle, aber auch der Gesprächsverlauf entscheidet über das Ergebnis. Worauf Sie achten sollten, wenn der Gang zur Bank von Erfolg gekrönt sein soll.
Neue medizinische Geräte anschaffen, das Wartezimmer renovieren oder einen Firmenwagen kaufen: Die Gründe, warum Sie als Arzt einen Praxiskredit benötigen, sind unterschiedlich. Finanzierungsgespräche laufen meist jedoch in gleichen Bahnen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie sich die internen Prozesse in der Bank gestalten, welche Kriterien erfüllt werden müssen, welche Spielräume bestehen – und wer letztlich über den Kredit entscheidet.
Suche nach einem geeigneten Finanzierungspartner
Bei der Suche nach einem geeigneten Finanzierungspartner sind – neben den Leistungen an sich – schnelle Entscheidungswege, eine objektive Beratung und das Entgegenkommen bei Sonderwünschen wichtig. Zugleich sollten Sie sich darauf verlassen können, dass die Bank in Krisenzeiten ein faires Verhalten an den Tag legt und Kulanz in Problemsituationen zeigt.
Ob die Bank die Finanzierung zusagt, hängt von zwei Faktoren ab: von ausreichender Bonität und von Sicherheiten. Denn die Bank richtet ihre Entscheidung danach aus, ob Sie die vereinbarten Zinsen und Tilgungsraten künftig leisten können. Dies beurteilen die zuständigen Mitarbeiter anhand der bisherigen und gegenwärtigen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie der Zukunftsaussichten der Praxis. Außerdem wird geprüft, wie wahrscheinlich es ist, dass der Praxiskredit zum Ausfall für die Bank wird. Unterschieden wird außerdem, ob es sich um einen Kontokorrentkredit – also einen Kredit für Ihr Geschäftskonto – oder um einen mittelfristigen Investitionskredit handelt.
Kriterien zur Beurteilung der Bonität
Mit welchem Raster die Bonität beurteilt wird, ist von Bank zu Bank unterschiedlich gewichtet. Die Kriterien selbst sind jedoch recht ähnlich und beinhalten.
- die Qualität der Praxisführung
- die wirtschaftlichen Verhältnisse
- die betriebswirtschaftliche Entwicklung der Praxis
- eine statistische Risikoanalyse sowie
- die Bewertung der Sicherheiten.
Als Sicherheiten kommen beispielsweise Bankguthaben, Lebensversicherungen, Wertpapiere oder Autos in Frage.
Aktuelle Unterlagen sind wichtig
Sie sollten darauf achten, dass die Unterlagen für das Bankgespräch – vor allem die vorgelegten Zahlen – so aktuell wie möglich sind. Daher sollte neben dem letzten Jahresabschluss eine Betriebswirtschaftliche Auswertung präsentiert werden. Damit die Bank die zukünftige Entwicklung bewerten kann, sind Planungen – zum Beispiel eine Erfolgsvorschau und ein Liquiditätsplan – hilfreich. Außerdem sollten Sie das Datenmaterial kompetent erläutern können. Damit lässt sich betriebswirtschaftliche Kompetenz beweisen – was letztlich zu einer positiven Beurteilung der Unternehmerpersönlichkeit führt.
Bereiten Sie das Bankgespräch nicht nur gründlich vor, sondern halten Sie auch die wichtigsten Ergebnisse schriftlich fest. Und für den Fall, dass die Bank Ihr Vorhaben ablehnt, fragen Sie nach den Gründen. Ein Konzept kann mit fachkundiger Hilfe überarbeitet werden – und bei mangelnden Sicherheiten können Sie mit der Bürgschaftsbank über eine Unterstützung sprechen.