Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
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„Diese oder ähnliche Fragen hören wir häufig in unseren Beratungsgesprächen“, sagt Uwe Beuttenmüller, Leiter db HealthCare Südwest. „Tatsächlich scheuen immer mehr junge Menschen die Selbstständigkeit und entscheiden sich für eine Festanstellung. Das verunsichert viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die ihre Praxis in den kommenden Jahren abgeben wollen.

Der Handlungsdruck steigt

Allein zwischen 2011 und 2021 hat sich die Zahl der angestellten Ärztinnen und Ärzte in Deutschland mehr als verdoppelt. Rückläufig ist dagegen die Entwicklung bei den Praxen: Innerhalb von zehn Jahren ging die Zahl der Arztpraxen deutschlandweit um 14,3 % zurück. Gleichzeitig steht in vielen Praxen ein Generationenwechsel an; der Anteil der Ärztinnen und Ärzte über 60 Jahre stieg von 2011 bis 2021 um knapp 10 Prozentpunkte. „Mittlerweile gibt es einen regelrechten Wettbewerb um geeignete Nachfolgekandidat*innen“, so Uwe Beuttenmüller.

Frühzeitig planen – mit der db HealthCare-Nachfolgeberatung

Damit der verdiente Ruhestand nicht zum Stressfaktor wird, sollte der Übergang unbedingt frühzeitig geplant werden. Sinnvoll ist es, mindestens drei bis fünf Jahre im Voraus mit den Überlegungen zu

beginnen. „Leider kommen viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte erst ein Jahr vor der geplanten Praxisabgabe zu uns – das ist eigentlich schon zu spät“, sagt Uwe Beuttenmüller. „Wir versuchen daher frühzeitig, mit unseren Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen, und fragen gezielt nach ihren Planungen für den Ruhestand. Die meisten sind für den Impuls sehr dankbar. Denn gemeinsam können wir aus vagen Vorstellungen konkrete Handlungsschritte entwickeln.“

Bereits vor der konkreten Suche nach einer Nachfolge werden einige grundsätzliche Fragen besprochen: Wer kommt überhaupt für die Übernahme der Praxis infrage? Passt es wirklich, eine einzelne Person zu suchen? Oder bietet die Praxis auch Möglichkeiten für mehrere Personen? Könnte die Übernahme bestehender Praxen ein spannendes Nachfolgemodell sein? „Auch wenn dies natürlich nur ein Aspekt unter vielen ist: Wir nehmen uns auch für diese Fragestellung viel Zeit – denn umso gezielter können unsere Kundinnen und Kunden anschließend auf die Suche gehen“, erläutert Beuttenmüller.

Die Lösung liegt oft näher als gedacht

Die gute Nachricht: Ja – es gibt sie, die Menschen, die Ihre Praxis übernehmen wollen. Und sie sind oftmals im eigenen beruflichen Umfeld zu finden. Ein wichtiger Tipp lautet daher: Persönliche Netzwerke nutzen und frühzeitig im Kollegenkreis Ausschau halten, wer interessiert sein könnte. Das sind statistisch betrachtet zum überwiegenden Teil Frauen: Mittlerweile liegt der Anteil der Ärztinnen an den Existenzgründungen im medizinischen Bereich bei 60 % und entspricht somit etwa dem Frauenanteil unter den Medizinstudierenden (63 %). Im Durchschnitt sind die Existenzgründerinnen und -gründer etwa 42 Jahre alt – schließlich setzt das erfolgreiche Führen einer Praxis eine gewisse Berufserfahrung voraus.

  • Sprechen Sie aktiv angestellte Kolleginnen und Kollegen an und fragen Sie sie nach ihren Zukunftsplänen. Eine aktuelle Studie des Marburger Bunds zeigt, dass gut ein Fünftel der angestellten Krankenhausärzte die eigene Zukunft nicht in der Klinik sieht.

  • Nutzen Sie Fortbildungen, um ein Netzwerk aufzubauen und mögliche Kandidat*innen anzusprechen.

  • Gibt es ggf. Gemeinschaftspraxen in der Nachbarschaft, die expandieren möchten

  • Ist der Verkauf an ein MVZ eine Option?

Kostenfrei und effizient: die PraxisBörse der Deutschen Bank Der Online-Marktplatz für Ärztinnen und Ärzte bietet einen schnellen Überblick über den Praxismarkt. Durch die Anbindung von mehr als 150 Partnern der Deutschen Bank entsteht eine hohe Markttransparenz – Nutzerinnen und Nutzer können einfach und bequem eine Praxisnachfolge, eine Praxis bzw. Praxiskooperation oder eine Arztanstellung finden. „Viele unserer Kundinnen und Kunden sind überrascht von der Vielfalt der Inserate. Es lohnt sich wirklich, dieses kostenfreie Vermittlungsangebot für sich zu testen und zu nutzen“, so Uwe Beuttenmüller, Leiter db HealthCare Südwest.

Darauf achten Nachfolgerinnen und Nachfolger

Die folgenden Fragen können Ihnen helfen, den Status quo Ihrer Praxis realistisch einzuschätzen – und potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern ein konkretes Bild zu vermitteln. Zudem bieten sie Ansatzpunkte, um bestehende Hürden für junge Ärztinnen und Ärzte abzubauen. Checken Sie Ihre Praxis durch und machen Sie eine möglichst detaillierte Bestandsaufnahme:

Wie attraktiv ist Ihre Niederlassung für jüngere Ärztinnen und Ärzte?

  • „Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für Arztpraxen“, berichtet Beuttenmüller. „Im Zweifel können Investitionen in eine Renovierung oder in die technische Ausstattung die Attraktivität deutlich erhöhen.“ Vom Empfang über das Wartezimmer bis hin zu den Behandlungsräumen: Die Einrichtung sollte einladend und gepflegt wirken, medizinische Geräte nach Möglichkeit auf dem neuesten Stand sein.

Auf welchem Stand ist die IT-Infrastruktur?

  • Insbesondere bei der IT-Infrastruktur steigen die Erwartungen. Wird Ihre Praxis allen modernen Anforderungen an Digitalisierung und Cyber-Sicherheit gerecht? Sind Sie fit für Videosprechstunden – inklusive der notwendigen Ausstattung an geeigneten PCs, Laptops oder Tablets mit Mikrofon und Kamera? Wie weit ist eine Anbindung von Medizingeräten an die Praxisverwaltungssoftware oder die Fernüberwachung chronisch kranker Patientinnen und Patienten möglich?

Wie können Sie die jüngere Generation mit Ihrer Erfahrung unterstützen?

Die Work-Life-Balance rückt in den Fokus – gerade die hausärztliche Versorgung scheint vielen Jüngeren mit zu viel Arbeit und Bürokratie verbunden zu sein. Welche Erfahrungen haben Sie als Allgemeinmediziner*in gemacht? Geben Sie Ihr Wissen weiter, um die Entscheidung für eine Niederlassung zu erleichtern:

  • Welche Freiheiten ermöglicht die eigene Praxis in der Lebensplanung?

  • Welche Verdienstmöglichkeiten bietet Ihre Praxis?

  • Wie können Sie Ihre Nachfolge ggf. bei der Zulassung unterstützen?

  • Was haben Sie bereits unternommen, um Belastungen durch die zunehmende Bürokratisierung abzufedern? Wie haben Sie z. B. die Buchhaltung und Gewinnermittlung in Ihrer Praxis vereinfacht? Wie effizient organisieren Sie die Privatliquidationen? Können digitale Terminvereinbarungen den Praxisbetrieb entlasten? Welche Services bei der Kontoführung nutzen Sie? Welche Versicherungspakete bestehen bzw. können Sie den Nachfolgerinnen und Nachfolgern empfehlen?

  • Sind Haftungsfragen aus Ihrer Erfahrung ein Hinderungsgrund, sich selbstständig zu machen?

Sprechen Sie uns an. Gern beraten wir Sie und erörtern gemeinsam mit Ihnen Wege und Möglichkeiten zur Übergabe Ihrer Praxis. Die db HealthCare Beratung finden Sie deutschlandweit vor Ort in acht Regionen. Dort erhalten Sie praxisnah und standortspezifisch die passende Begleitung bei Ihrer Nachfolgeplanung.

Kathrin Kolbe

Kathrin Kolbe

Direktorin db HealthCare, Deutsche Bank
Haben Sie noch Fragen? Dann sprechen Sie mich gern an.

0174 3003797

kathrin.kolbe@db.com