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Corona-News

Wie haben sich zwei Jahre Pandemie auf die Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen ausgewirkt? Ein Trendreport des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) gibt eine klare Antwort. Insgesamt wurden viele Leistungskategorien deutlich seltener in Anspruch genommen, allerdings gab es in bestimmten Bereichen Zuwächse.

DMP-Schulungen mehr fokussieren

16 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (ohne Mecklenburg-Vorpommern) übermittelten die Abrechnungsdaten vom 1. Quartal 2019 bis zum 4. Quartal 2021 an das Zi. Diese zeigen, dass es einen immensen Aufholbedarf bei Hautkrebsscreenings gibt. Im Jahr 2020 waren sie gegenüber 2019 massiv zurückgegangen (−20,3 %). Doch auch über das gesamte Jahr 2021 fanden deutlich weniger Hautkrebsscreenings statt als 2019 (−10,3 %). Eine weitere drängende Baustelle sind die Patientenschulungen im Rahmen von Disease-Management-Programmen. Diese lagen sowohl im Jahr 2020 als auch 2021 deutlich unter den Fallzahlen des Jahres 2019 (−9,2 % und −10,0 %). Darüber hinaus waren auch die Mammographie-Screenings 2020 abgestürzt (−9,2 %), was durch die Zuwächse 2021 nur zum Teil kompensiert wurde (+3,9 %).

Über sämtliche Leistungsbereiche hinweg spiegelte die Inanspruchnahme den Pandemieverlauf und die damit verbundene Kommunikation wider. Der Absturz im 1. Halbjahr 2020 war historisch. Die persönlichen Arzt-Patienten-Kontakte und damit die Behandlungsfälle sanken im April um 24 Prozent und im Mai 2020 um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Normalisierung im Verlauf der folgenden Monate konnte die Einbrüche des Frühjahrs nicht vollständig auffangen. So lag die Gesamtfallzahl 2020 unter der des Vorjahres (−3,8 %). Eine echte Erholung brachte erst das 2. Halbjahr 2021. Im 3. Quartal stiegen die Fallzahlen über alle Fachgruppen hinweg gegenüber 2019 um 1,7 Prozent. Im 4. Quartal nahmen sie dann noch mehr Fahrt auf (+7,8 %).

Dennoch: Die Gesamtfallzahl 2021 lag nur bescheidene 0,9 Prozent höher als im Jahr 2019 und konnte somit die starken Rückgänge 2020 nicht komplett kompensieren.

Anstieg bei Psychotherapie

Auch beim ambulanten Operieren, bei der Bildgebung und beim Ultraschall wurden die Jahreswerte aus 2019 im ersten Pandemiejahr nicht erreicht (−2,1 %, −6,9 %, −6,3 %). Im Jahr 2021 lagen die Werte bei der Bildgebung (−4,7 %) und dem Ultraschall (−2,7 %) immer noch unter den Jahreswerten von 2019.

Einen Bereich mit ansteigenden Fallzahlen gab es dann aber doch: die Psychotherapie. Im ersten Pandemiejahr wurde das noch nicht offensichtlich: Einzeltherapien nahmen um 0,9 Prozent zu, während die Inanspruchnahme von Gruppentherapien leicht zurückging (−2,0 %). Doch im Jahr 2021 überstiegen die Fallzahlen sowohl bei den Einzeltherapien (+4,6 %) als auch bei den Gruppentherapien (+9,2 %) deutlich die Jahreswerte aus 2019.

Leistungen rund um Corona
Im Laufe des Jahres 2020 gab es rund 22,26 Millionen Behandlungsanlässe aufgrund des klinischen Verdachts oder des Nachweises einer SARS-CoV-2- Infektion. Im ersten Halbjahr 2021 waren es rund 12,36 Millionen Behandlungsanlässe, im zweiten Halbjahr 2021 kam es zu 16,82 Millionen.

  • In diesen beiden Pandemiejahren gab es also rund 51,44 Millionen Corona-assoziierte Behandlungsanlässe im vertragsärztlichen Bereich.
  • Im Jahr 2020 wurden 10,19 Millionen PCR-Tests auf SARS-CoV-2 abgerechnet; 2021 waren es rund 12,77 Millionen.

Autorin: Deborah Weinbuch