Spielend selbstständig: Virtuelle Arztpraxis soll junge Mediziner für Niederlassung interessieren
Marzena SickingSpielend einfach zur eigenen Arztpraxis – das ist für junge Mediziner ab sofort möglich. Zi und KVen wollen den Nachwuchs mit einem virtuellen Erlebnis für die eigene Niederlassung begeistern.
Ab sofort können junge Mediziner mit der neuen App „PRAXISRAUM – spielend selbstständig“ ihre eigene fiktive Arztpraxis aufbauen und erleben, wie eine Praxis organisiert und erfolgreich geführt wird. Die App steht jetzt für Smartphones und Tablets (Android und iOS) über den Apple AppStore sowie den Google Playstore zum kostenfreien Download bereit.
Um eine reine Spielerei handelt es sich dabei allerdings nicht: Mit dem vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) in Kooperation mit den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) entwickelten Serious Game sollen Medizinstudierende sowie junge Ärztinnen und Ärzte Interesse an einer Niederlassung als Haus- oder Facharzt entwickeln – und die wirtschaftlichen Herausforderungen kennenlernen, die auf den Praxisinhaber als Unternehmer zukommen.
Wissenslücken der Ärzte in Bezug auf Selbstständigkeit
„Da Studium und Weiterbildung nach wie vor weitgehend im Krankenhausumfeld stattfinden, bestehen bei jungen Medizinern nicht selten Wissensdefizite und Berührungsängste hinsichtlich einer möglichen späteren Niederlassung. Diese Informationslücke wollen wir spielerisch überwinden. Damit das Spielerlebnis so wirklichkeitsnah wie möglich ist, nutzt PRAXISRAUM Daten, die das Zi in realen Praxen erhoben hat. Dadurch werden Medizinstudierende sowie Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung an eine moderne Praxisorganisation und die wirtschaftlichen Rahmendaten der Niederlassung herangeführt“, so der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
So funktioniert die Praxissimulation
Der Spielerfolg von PRAXISRAUM wird durch drei Werte dargestellt: Qualität der Praxis, definiert durch die Zufriedenheit der Patienten und Mitarbeiter, Work-Life-Balance, die von der Arbeitsbelastung des Praxisinhabers abhängt, und das Einkommen, das sich aus den Einnahmen und den laufenden Kosten der Praxis ergibt. Zum Start wird den Spielenden eine Auswahl von Praxen angeboten, die sich nach Gründungsart, Preis und regionaler Lage unterscheiden. Das Spiel gliedert sich in Abrechnungszyklen, die jeweils drei Tage umfassen. Es ist zeitlich unbegrenzt spielbar. Der User spielt in Echtzeit und ist frei, in welchem Zeitumfang er spielen möchte. Er sollte aber mehrmals am Tag die Abläufe in der Praxis überprüfen. Es besteht zudem die Möglichkeit, mit anderen Usern eine gemeinsame Praxis zu gründen oder sich über die Highscore-Liste mit anderen Spielenden zu vergleichen.
Ein möglichst positives Erlebnis
Das Ziel des Planspiels ist aus Sicht des Zi erreicht, wenn die Spielenden ein positives Erleben beim Aufbau und bei der Organisation der virtuellen Praxis entwickeln und hierdurch konkrete Fragen zu einer künftigen Vertragsarzttätigkeit entstehen. Hier bieten sich die KVen als Begleiter und Berater für die Niederlassung an. Über die Webseite www.praxisraum.de stehen umfangreiche Informationen zur Vertragsarzttätigkeit bereit. Dort finden sich auch konkrete Angaben aus dem Zi-Praxis-Panel (ZiPP) zu wirtschaftlich relevanten Rahmenbedingungen. Darüber hinaus wird für weiterführende Informationen zur Niederlassung auf www.lass-dich-nieder.de verwiesen.