Medizinstudenten: Das halten künftige Ärzte für ein angemessenes Monatseinkommen
Marzena SickingMedizinstudierende haben große Erwartungen an ihre berufliche Zukunft, und zwar auch in finanzieller Hinsicht. Das zeigt das aktuelle „Berufsmonitoring Medizinstudierende“, für das gut 13.000 Nachwuchsmediziner im Auftrag der KBV befragt wurden.
Eine eigene Praxis ist für Medizinstudierende offenbar wieder attraktiv: 53,5 Prozent der für das „Berufsmonitoring Medizinstudierende“ Befragten können sich vorstellen, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen. 42,5 Prozent würden dabei eine hausärztliche Tätigkeit anstreben.
Neben der Berufung spielt dabei aber auch das Einkommen eine große Rolle: Als niedergelassener Land- oder Stadtarzt erwarten die befragten Medizinstudenten im Schnitt ein künftiges Monatseinkommen von 6.371 bzw. 6.368 Euro netto. 2010 lagen die entsprechenden Erwartungen fast 1000 Euro niedriger.
Erwarteter Verdienst bei Anstellung als Facharzt/Fachärztin
Für den Fall einer Anstellung als Facharzt erwarten die Studierenden, nach einem „angemessenen Monatsnettoeinkommen“ befragt, im Schnitt 4.994 Euro. Ob niedergelassen oder angestellt: Die Einkommenserwartungen der Männer liegen im Durchschnitt deutlich über den Angaben der Frauen. Als angestellte Ärzte erwarten sie im Schnitt 275 Euro bzw. als niedergelassene Ärzte sogar 900 Euro mehr im Monat als die weiblichen Nachwuchsmediziner.
Angenähert haben sich Männer und Frauen beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Diese ist 95 Prozent der Befragten besonders wichtig. Deshalb würden 50,6 Prozent der Studenten, die sich eine eigene Niederlassung vorstellen können, eine Gemeinschaftspraxis bevorzugen. Eine Einzelpraxis finden nur 4,7 Prozent der künftigen Ärzte sehr attraktiv.
Thema Digitalisierung in der Arztpraxis verunsichert
Die Nachwuchsmediziner erwarten außerdem, dass das Thema Digitalisierung künftig eine größere Rolle in ihrem Berufsleben spielen wird. Verbesserungen erhoffen sich die Studierenden demnach bei der Diagnose, Arbeitsorganisation und Behandlung. Zugleich wird die Digitalisierung als Gefahr für die Arzt-Patienten-Kommunikation und das Vertrauensverhältnis betrachtet. Insgesamt fühlen sich die Nachwuchsmediziner beim Thema Digitalisierung nur schlecht auf die berufliche Zukunft vorbereitet.