Vier wichtige Regeln für die finanzielle Unabhängigkeit
Marzena SickingAuf dem Weg zu echter finanzieller Unabhängigkeit stellen sich Medizinern so manche Herausforderungen. Wer aber ein paar Grundregeln befolgt, kann diese gut meistern. Worauf kommt es an? Davor Horvat, Vorstand der Honorarfinanz AG, gibt Tipps.
Gerade jungen Ärzten und Ärztinnen, ganz gleich welcher Disziplin, verheißt der weitere berufliche Werdegang ein ordentliches Einkommen. Eines, das in ein Leben ohne finanziellen Druck oder Zwang führt. Eines, das ihm oder ihr die Freiheit gibt, nicht mehr behandeln zu müssen, wenn erst einmal das Haus oder die Praxis bezahlt ist. Aber die Erfahrung zeigt: Allzu oft bleibt vor lauter Zuversicht so manche Vorsichtsmaßnahme außer Acht. Dies sind die wichtigsten Regeln:
Regel Nr. 1 – Das richtige Money Mindset
So, wie es zur Ausübung des Berufes die richtige Einstellung benötigt, braucht es auch eine zum Thema Geld. Es ist sehr hilfreich, wenn Fragen zur Vorsorge, Vermögensaufbau und Absicherung mit einem gesunden Interesse und im allerbesten Fall auch mit etwas Spaß einhergehen. Wie John Rockefeller einst sagte: „Es ist manchmal besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten.“ Das heißt: Je mehr man versteht, wie das Anlegen von mit Mühen verdientem Geld funktioniert, umso mehr Erfolg stellt sich ein.
Regel Nr. 2 – Liquidität für sinnvolle Investitionen schaffen
„Wer reich werden will, muss unter seinen finanziellen Möglichkeiten leben.“ Ein weises Zitat von Investoren-Legende Warren Buffett. Er will uns damit sagen: Vor einer größeren Geldausgabe sich selbst überprüfen, ob die geplante Anschaffung wirklich notwendig ist und dann mit etwas Abstand neu entscheiden. So bescheidet man sich selbst. Das Ergebnis: Mit etwas mehr Sparsamkeit Liquidität schaffen, um diese dann umso sinnvoller zu investieren.
Regel Nr. 3 – Die Schuldenfreiheit herbeiführen
Manchmal wird man nicht drum herumkommen, Kredite für Investitionen aufzunehmen. Investitionskredite sind grundsätzlich gut, wenn die Rendite aus einer Neuanschaffung die Zinsen übersteigt. Das ist in Zeiten niedriger Zinsen normalerweise auch der Fall. Trotzdem sind diese Darlehensverpflichtungen eine Last. Sie nehmen einem ein Stück Freiheit. Deshalb sollte man dabei zwei gute Ratschläge befolgen. Erstens: Neben regelmäßigen Tilgungen können Sondertilgungen eine schnellere Entschuldung herbeiführen. Zweitens: Vorrangig die schlechten Schulden tilgen – also Konsumschulden, die keine Einnahmen erzeugen oder Kredite, deren Zinsbelastung steuerlich nicht verwertbar ist. Nachdem die Schulden ausgeglichen sind, steigen die Möglichkeiten zur Finanzanlage spürbar an. Es dürfte sich alsbald das gute Gefühl einstellen, selbst frei zu entscheiden, wie die frei verfügbaren Mittel arbeiten sollen.
Regel Nr. 4 – Das Geld intelligent investieren
Risikostreuung ist immer gut. Aber eine intelligente Anlagestrategie ist nicht gleichbedeutend damit, das Geld auf möglichst viele Produktverpackungen zu verteilen, bei denen sich Anleger und Anlegerinnen in die Abhängigkeit eines teuren Anlagemanagements begeben. Intelligentes Investieren bedeutet, befreit von teuren Produkthüllen und Vertriebskosten der üblichen Bankprodukte in eine sattelfeste Auswahl an klassischen Anlageklassen Aktien, Anleihen und Immobilien zu investieren – und das kostengünstig. Anlageprodukte, innerhalb derer dann die nötige Risikostreuung stattfindet. Übrigens: Ein kostengünstiges und beliebtes Investitionsvehikel sind die sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs), die sehr häufig bessere Ergebnisse erzielen als die meisten Fondsmanager.