MIND-Diät könnte Aufmerksamkeit bei Schulkindern verbessern
Dr. Melanie SöchtigUrsprünglich wurde die MIND-Diät entwickelt, um dem Verlust der kognitiven Funktion bei Demenzkranken vorzubeugen. Jetzt haben sich Hinweise darauf gefunden, dass sie auch das kindliche Gehirn positiv beeinflusst.
Die Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay (MIND)-Diät vereint zwei gesunde Ernährungsformen: die mediterrane Diät und die herzgesunde Dietary Approaches to Stop Hypertension (DASH)-Diät. Empfohlene Lebensmittel sind Vollkornprodukte, Gemüse – vor allem grünes Blattgemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Beeren, Geflügel, Fisch und Olivenöl. Gebäck, Süßigkeiten, rotes Fleisch, Käse, Butter und Margarine sollten bei der MIND-Diät hingegen nur in möglichst geringen Mengen verzehrt werden.
Warum die mediterrane Diät so gesund ist
In der Vergangenheit haben bereits mehrere Studien nahegelegt, dass diese Ernährungsform für die Gehirngesundheit bei Erwachsenen förderlich ist. Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society for Nutrition haben nun Wissenschaftler eine Studie vorgestellt, in der sie diesen Effekt bei Kindern untersucht haben. Dabei verglichen sie die MIND-Diät mit dem Healthy Eating Index – 2015 (HEI-2015), der auf allgemeinen US-amerikanischen Ernährungsrichtlinien basiert.
Hierfür griff das Team um Dr. Shelby Keye von der University of Illinois Urbana-Champaign auf die Daten einer Querschnittsstudie zurück. Darin waren 85 Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren eingeschlossen. Die Autoren ermittelten anhand eines siebentägigen Ernährungsprotokolls, wie gut sich die Teilnehmenden an die HEI-2015- und MIND-Empfehlungen hielten.
Ernährung: mehr Fokus, bessere Leistung?
Darüber hinaus bewerteten sie die inhibitorische Kontrolle der Kinder – also deren Fähigkeit, Impulse und irrelevante Informationen zu unterdrücken. Zu diesem Zweck absolvierten die Teilnehmenden eine Aufgabe, die räumliche Aufmerksamkeit und exekutive Kontrolle erfordert. Danach berechneten die Forschenden, inwiefern die Reaktionszeit und Genauigkeit der Kinder mit deren HEI-2015- und MIND-Werten zusammenhingen. Dabei berücksichtigten sie mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Gesamtkalorienzufuhr und Haushaltseinkommen.
Es stellte sich heraus, dass Teilnehmende, die sich eng an die MIND-Diät hielten, besser bei der Aufgabe abschnitten. Dahingegen konnte kein Zusammenhang zwischen der inhibitorischen Kontrolle und den HEI-2015-Werten festgestellt werden. „Dies deutet darauf hin, dass die MIND-Diät das Potenzial haben könnte, die kognitive Entwicklung von Kindern zu verbessern, was für den schulischen Erfolg wichtig ist“, so Keye. Um kausale Schlüsse zu ziehen, sei jedoch eine Interventionsstudie erforderlich.