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Allgemeinmedizin

Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet. Die meisten sexuell aktiven Frauen und Männer infizieren sich mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit HPV. Die Infektion verläuft in vielen Fällen symptomlos und klingt ohne weitere Folgen von selbst wieder ab. Doch bestimmte Hochrisikovarianten des Virus wie die HPV-Typen 16 und 18 können Krebs bzw. Krebsvorstufen hervorrufen.

Laut Daten des Robert-Koch Instituts erkranken in Deutschland jährlich rund 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingten Karzinomen. Diese treten in der Regel an der Gebärmutter, an der Vagina oder Vulva bzw. am Penis sowie im Bereich des Mund-Rachens oder des Anus auf.

Ab 9 Jahren gegen HPV impfen

Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), alle Mädchen und Jungen ab einem Alter von neun Jahren gegen HPV zu impfen. Optimalerweise sollte die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt bzw. bis zum Alter von 14 Jahren erfolgen. Anderenfalls empfiehlt die STIKO, die Impfung noch bis zum Alter von 17 Jahren nachzuholen.

Diese Empfehlung steht im Einklang mit den Ergebnissen einer kürzlich veröffentlichten Studie aus Dänemark. Darin zeigte sich, dass eine HPV-Impfung bei Mädchen unter 17 Jahren das Risiko für Analkrebs und der Vorstufe davon (hochgradige squamöse intraepitheliale Läsionen; HSIL) deutlich reduziert.

Weniger Krebs bei Geimpften

Hierfür werteten die Studienautoren die Daten von 968.881 Frauen im Alter zwischen 17 und 32 Jahren aus einem landesweiten Register aus. Die Teilnehmerinnen galten als geimpft, nachdem sie die erste Dosis eines HPV-Impfstoffes erhalten hatten. Sie wurden je nach Alter bei der Impfung in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Insgesamt kam es zu 37 Fällen von HSIL bei den ungeimpften Frauen, während es bei den Frauen, die im Alter von unter 17 Jahren bzw. im Alter zwischen 17 und 32 Jahren geimpft worden waren, weniger als fünf bzw. 26 Fälle waren. Die Gesamtzahl der analen Karzinome lag unter fünf. Im Vergleich zu nicht geimpften Teilnehmerinnen, trugen geimpfte Teilnehmerinnen ein um 70 Prozent niedrigeres Risiko für HSIL oder Analkrebs – jedoch nur dann, wenn sie die Impfung bereits im Alter von unter 17 Jahren erhalten hatten.