Regelmäßige Einnahmen mit Auszahlplänen: so funktioniert's
A&W RedaktionEine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung kann den Kontostand auf einen Schlag in die Höhe schnellen lassen. Nach der Freude darüber stellt sich aber eine Frage: Wohin mit dem Geld? In Zeiten verschwindend geringer Zinsen eine schwierige Frage. Dr. Marc Oliver Lux* gibt Tipps.
Eine Lösung ist ein Finanzprodukt, das viele Banken anbieten und das dennoch relativ unbekannt ist: ein Auszahlplan. In einen solchen Plan investiert der Sparer und bekommt dann gestückelt über einen vorher festgelegten Zeitraum monatlich eine bestimmte Summe ausgezahlt.
Geld durch Verträge gebunden
Ist der Vertrag einmal abgeschlossen, gibt es allerdings keine Möglichkeit, früher an das Geld zu kommen. Daher sollte auf alle Fälle die eigene Liquidität bei unvorhersehbaren Situationen gewährleistet sein. Das heißt, eine Reserve von mindestens drei Nettomonatsgehältern muss verfügbar und Schulden sollten abbezahlt sein.
Ein weiteres Problem bei Bank-Auszahlplänen: Die Zinssätze liegen nicht über dem, was momentan auf kürzer laufendes Festgeld und Tagesgeld gezahlt wird. Aktuell liegen die Konditionen bei 0,01 bis 0,6 Prozent Zinsen pro Jahr. Bei solch niedrigen Verzinsungen stellt sich die Frage, wo man real am wenigsten Verlust macht. Falls die Zinsen doch mal wieder steigen sollten, könnte man sich ärgern, sein Geld für einen derart langen Zeitraum gebunden zu haben.
Bank-Auszahlpläne mit Vor- und Nachteilen
Bank-Auszahlpläne können für Anleger eine Option sein, die keinerlei Risiko eingehen wollen und fest mit ihrem Geld planen – egal was passiert. Der Anleger verzichtet dafür sowohl auf Liquidität als auch auf Rendite.
Fonds-Entnahmepläne bieten da mehr Flexibilität und Renditechancen. Solche Fonds-Entnahmepläne lassen sich sehr individuell und flexibel gestalten. Der Anleger kann selbst bestimmen, wann wie viele Fondsanteile verkauft werden. Die Entnahme kann jederzeit geändert oder ausgesetzt werden. Nachteil hier: Eine feste Verzinsung gibt es nicht. Es bleibt das Kursrisiko, je nachdem, in was der Fonds investiert. Aktienfonds eignen sich daher eher weniger für einen Entnahmeplan. Die größte Berechenbarkeit bieten offene Immobilienfonds. Allerdings sind hier Fristigkeiten zu beachten, wenn die Fonds nicht börsengehandelt sind.
Im Gegensatz zu Rentenversicherungen werden verbleibende Vermögen in einem Auszahlplan oder Fonds-Entnahmeplan immerhin vererbt. So profitieren die Erben von ungenutztem Restkapital.
Der Autor: Dr. Marc Oliver Lux, Geschäftsführer Dr. Lux & Präuner GmbH.